Oberhausen. 7252 Verkehrsunfälle im Jahr 2012. Zwei Todesfälle und 71 Schwerverletzte. Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik vor. Weniger Unfälle mit Kindern.

Es gab im Jahr 2012 zwei Menschen, die auf Oberhausens Straßen starben. In beiden Fällen waren es sogar die Verunglückten selbst, die zu schnell gefahren waren. „Diese schweren Unfälle bestätigen wieder einmal die Aussage, dass überhöhte Geschwindigkeit der Killer Nummer eins ist“, erklärte Polizeioberrat Jürgen Fix. Der Leiter der Direktion Verkehr stellte am Montag die Verkehrsunfall-Statistik des vergangenen Jahres vor.

Alkohol und Drogen

Dabei erinnerte er an den 44 Jahre alten Kradfahrer, der auch noch ohne Führerschein auf der Danziger Straße nur auf dem Hinterreifen an einer Kolonne von Autos vorbeibretterte und so auf die Motorhaube eines abbiegenden Pkw fuhr. Die Aktion kostete den Mann das Leben. Der andere tödlich verunglückte war ein erst 17 Jahre junger Mann. In der Tempo-30-Zone der Hertastraße war er mindestens 60 Stundenkilometer mit seinem Krad gefahren und mit einer Autofahrerin zusammengestoßen, die gerade einparken wollte. Ein Gutachter bestätigte, bei Tempo 30 wäre es aller Wahrscheinlichkeit nie zu diesem Unfall gekommen.

So verunglückten 2012 zwei Menschen tödlich, nachdem es 2011 zum ersten Mal auf Oberhausens Straßen keine Toten gegeben hatte.

Alles in allem verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr mit 7252 Verkehrsunfällen etwas mehr als 2011 (7227). „Die Unfallzahlen steigen immer“, sagte Fix. Entscheidend seien dabei jedoch die kleinen Unfälle. Ihr Ziel, durch Geschwindigkeitskontrollen die Unfälle mit Schwerverletzten zu senken, erreichte die Polizei jedoch. Statt 79 Schwerverletzten 2011 wurden 2012 noch 71 gezählt. Auch die Zahl der leicht verletzten Menschen ging von 660 auf 637 zurück.

Weniger Unfälle mit Kindern

Was Fix freute: weniger Verkehrsunfälle mit Kindern. Die Zahl sank von 89 auf 68. Orte, an denen Kinder in der Stadt besonders häufig verunglücken, gebe es nicht, erklärte Fix noch. Genauso wenig wie man überhaupt Unfallschwerpunkte benennen könne. Einzige Ausnahme und Dauerbrenner: die Ausfahrt der A42 auf die 516.

Zu den Zielen der Polizei 2013 gehört nicht nur weiterhin, die Temposünder zu stoppen – mit Laser- und Radarwagen. Auch Alkohol und Drogen am Steuer sollen bekämpft werden. 2012 waren 22 Unfallfahrer betrunken, einer hatte Drogen genommen. Überproportional hoch ist die Beteiligung der 18- 24-Jährigen an diesen Unfällen (27,7 Prozent), obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur 8,3 Prozent beträgt.

Unfallflucht und Raser

Womit Jürgen Fix nicht zufrieden ist: Die allgemeine Aufklärungsquote bei Unfallfluchten. 40 Prozent sind ihm da zu wenig. Wobei die wirklich schweren Fälle, die Unfallfluchten mit Verletzten, fast alle aufgeklärt wurden.

Noch mal zu den Rasern auf Oberhausens Straßen: Mit der höchsten Geschwindigkeit in einer Tempo-50-Zone war ein Fahrer mit 113 km/h unterwegs. In einer Tempo-30-Zone war es einer mit 86 km/h.