Oberhausen. Angelika Wösthoff von der Oberhausener Verbraucherzentrale gibt Tipps, was man beim Wechsel des Stromanbieters beachten sollte.
Die Strompreiserhöhung der EVO um 10,54 Prozent zum Jahreswechsel führt bei der Oberhausener Verbraucherzentrale zu einem wahren Ansturm. „Wir haben von Hunderten Bürgern Rückmeldungen in Form der Erhöhungsschreiben bekommen. Zudem wollen sich viele Oberhausener über das Thema Stromanbieterwechsel informieren“, erklärt Angelika Wösthoff, die Leiterin der Beratungsstelle.
Termine bei den Energie-Experten der Verbraucherzentrale seien weit im Voraus ausgebucht. Im NRZ-Gespräch fasst Wösthoff die wichtigsten Tipps zum Anbieterwechsel zusammen.
Verschiedene Verbräuche durchrechnen
„Sinnvoll ist zunächst eine unabhängige Beratung. Das kann in der Verbraucherzentrale oder bei einem Internet-Vergleichsportal wie etwa verivox.de passieren.“ Wenn man auf der Suche nach dem geeigneten Tarif ist, sollte man unbedingt unterschiedlich hohe Verbräuche durchrechnen.
„Schließlich kann sich am eigenen Verhalten etwas ändern“, so Wösthoff. Um hohe Nachzahlungen zu verhindern, sei es ratsam, zu überprüfen, ob der gewählte Tarif auch bei einem höheren Verbrauch immer noch der günstigste ist.
Nicht auf Vorkasse einlassen
Ganz zentral für Wösthoff sind die Zahlungsbedingungen. „Wir empfehlen allen Kunden, sich bei der Bezahlung auf keinen Fall auf Vorkasse einzulassen.“ Anbieter, die Zahlungen auf ein Jahr im Voraus verlangen, seien nicht seriös.
Ein weiterer Punkt, den man unbedingt beachten sollte, ist der Wechsel- oder Neukundenbonus. „So eine Gutschrift wird im ersten Jahr auf den Strompreis angerechnet. Die Verbraucher sollten aber auf jeden Fall auch schauen, was im zweiten Vertragsjahr passiert“, mahnt Wösthoff. Zudem sollte darauf geachtet werden, ob Neukundenboni an bestimmte Bedingungen geknüpft sind, etwa an einen Mindestverbrauch.
Kündigungsfristen beachten
„Um flexibel zu bleiben, bietet sich eine Vertragslaufzeit von einem Jahr an. Länger als zwei Jahre sollte man sich nicht an einen Tarif binden.“ Zudem gelte es die Kündigungsfristen zu beachten. „Im Idealfall beträgt diese einen Monat.“ Eine Preisgarantie sollte sich nicht nur über ein halbes Jahr erstrecken.
„Bevor man wechselt, kann man sich auch noch einmal den eigenen Versorger anschauen. Viele sind in der Grundversorgung und könnten einfach in einen günstigeren Tarif wechseln.“