Oberhausen. „Wir sind Oberhausen“ will als Verein den Einsatz einzelner Initiativen bündeln. Ziel: Austausch und gegenseitige Hilfe. Die erste Versammlung ist am Samstag.

Sie setzen sich gegen Lärm vor ihrer Haustür ein, für den Erhalt eines Jugendhauses, wollen denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall und Hauptschulen vor einer Schließung bewahren – in den vergangenen Monaten haben Bürgerinitiativen vom Norden bis in den Süden Oberhausens laut gegen Pläne der Stadtverwaltung und verpasste Chancen in Oberhausen protestiert. Nun soll ihr Engagement gebündelt und damit deutlich gestärkt werden.

In dem neuen Verein „Wir sind Oberhausen“ sollen die Initiativen sich austauschen, voneinander lernen und sich vor allem gegenseitig unterstützen. Als eine „ Sammelstelle für Bürgerunzufriedenheit und eine gemeinsame Stimme gegenüber der Verwaltung“ verstehe sich der Verein, sagt Andrea-Cora Walther von „Wir sind Oberhausen“.

Haus der Jugend soll bleiben

Zur ersten Versammlung an diesem Samstag, 15. Dezember, lädt Walther Bürger und Vertreter der einzelnen Initiativen um 17 Uhr ins Pfarrzentrum von St. Marien an der Roncallistraße 33 ein. Auch Vertreter von vier Parteien, so Walther, hätten ihr Kommen zugesagt.

Entstanden ist der sich noch in Gründung befindende Verein aus der Initiative rund um das Haus der Jugend, in der sich auch Andrea-Cora Walther engagiert. Das städtische Jugendzentrum im Marienviertel wurde im Sommer geschlossen, die Zukunft des Hauses sieht seitdem düster aus. Eine Gruppe von Anwohnern will das Zentrum im Ensemble mit dem angrenzenden Sportplatz, der veräußert werden soll, erhalten. Seit über einem Jahr kämpfen diese Bürger für ihr Anliegen.

Gutachten wird vorgestellt

„In dieser Zeit haben wir Einblick ins Verwaltungshandeln erhalten und Erfahrungen gemacht, etwa wie man Kontakt zu den Fraktionen erhält“, sagt Andrea-Cora Walther. „Bestimmte Strukturen wiederholen sich, da muss nicht jede Initiative von vorn anfangen. Man sollte sich austauschen.“

Bei der Bürgerversammlung am Samstag soll ein Schwerpunkt die Zukunft des städtischen Jugendzentrums am John-Lennon-Platz im Marienviertel sein. Professor Roland Günter, der einst die Eisenheim-Siedlung gerettet hatte, wird am Samstag sprechen. Er will ein Gutachten vorstellen, das sich mit dem Denkmalschutz für das Jugendhaus im Zusammenhang mit den umliegenden Einrichtungen befasst. Das Gutachten soll bereits an die Untere Denkmalbehörde weitergeleitet worden sein.