Oberhausen. . Mitglieder der Bürgerinitiative „Rette das Haus der Jugend“ äußern Zweifel an Gutachten, die das Haus als marode darstellen. Sie fordern Beteiligung und neue Tests.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Rette das Haus der Jugend“ bezweifeln, dass das Jugendhaus am John-Lennon-Platz so marode ist wie in Ende Februar öffentlich gewordenen Gutachten beschrieben.

„Wir halten diese Gutachten nicht für schlüssig und fordern ein neues neutrales Gutachten sowie Einsicht in Unterlagen der OGM zu Instandhaltungs- und Instandsetzungs-Maßnahmen der letzten Jahrzehnte“, sagt BI-Sprecher Guido Horn. Die Mitglieder der BI wollen für alle Bürger mehr Beteiligung an aktuellen Planungen in der Verwaltung erwirken „Wir wollen die Entwicklung im Stadtteil mitgestalten.“

Einschätzung nur „unter Vorbehalt“

Das Haus der Jugend soll massive Baumängel, in Zement gebundenen Asbest und Schäden an der Elektrik aufweisen. OGM-Chef Hartmut Schmidt hatte gegenüber dieser Zeitung gesagt, das Haus sei in der jetzigen Art und Größe nicht zu erhalten. Eine Sanierung würde rund zwei Mio Euro kosten.

Die Mitglieder der BI sehen ihre Skepsis in einem Schreiben des Fachbereichs Gesundheit bestätigt. Darin wollen die Fachleute nur „unter Vorbehalt“ Stellung nehmen, denn: „Die Gutachten enthalten keine Lagepläne, Beprobungsprotokolle oder Aussagen über (nicht) geprüfte sonstige Schadstoffarten.“

Auf diverse fehlende Angaben wird im Schreiben hingewiesen, es heißt, es bedürfe weiterer Untersuchungen. Aber: „Die (im Gutachten beschriebenen) Mängel (am Haus der Jugend) sind so erheblich, dass die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Sanierung zu stellen ist.“ Sozialdezernent Reinhard Frind hatte im Februar erklärt, die vorliegenden Gutachten würden noch überprüft.

Die BI sammelt Unterschriften zum Erhalt des Jugendhauses und des benachbarten Sportplatzes. Dieser soll laut Ratsbeschluss verkauft werden. Albert Karschti (Piraten) kritisiert den Vorschlag von SPD-Chef Michael Groschek, der das Jugendhaus-Konzept als „überlebt“ bezeichnet hatte. „Bauen wir in den Stadtteilen viele kleine Häuser der Jugend“, so Groschek im März. Karschti: „Im Haus der Jugend haben wir eine organisch gewachsene Struktur, in der die Jugendlichen verhaftet sind.“

Wettbewerb für Kinder

Mit einem Gestaltungswettbewerb wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative in Zusammenarbeit mit den Ferienspielen Kinder aufrufen, ihre Ideen zum Haus der Jugend festzuhalten. Gemaltes, Gebasteltes oder am Computer Konstruiertes oder Gezeichnetes kann bis Montag, 16. April, persönlich oder per Post im Haus der Jugend, John-Lennon-Platz 1, abgegeben werden. Eine Jury prämiert die Vorschläge.