Die Oberhausener und Dinslakener Sozialdemokraten wollen mit Dirk Vöpel (41) als ihren gemeinsamen Kandidaten in den Bundestagswahlkampf 2013 ziehen. Bei der Mitgliederbefragung der Partei in beiden Städten erreichte der Alt-Oberhausener Bezirksbürgermeister Vöpel am gestrigen Sonntag die absolute Mehrheit der Stimmen. Eine Stichwahl bei der Wahlkreisdelegiertenkonferenz am 3. Dezember, die den Kandidaten offiziell nominieren wird, ist damit nicht mehr nötig.

Bei der Urnenwahl in sieben Oberhausener Ortsvereins-Lokalen sowie im Stadtverband Dinslaken erhielt Vöpel 397 von 755 gültigen Stimmen (9 waren ungültig). Das entspricht 52,58 Prozent. Der Dinslakener Kandidat Eyüp Yildiz bekam 189 Stimmen (25,03%). Die Verdi-Gewerkschafterin Henrike Greven kam auf 86 Stimmen (11,39%) und der Oberhausener Juso-Vorsitzende Maximilian Janetzki auf 83 Stimmen (10,99%). Die unterlegenen Bewerber gratulierten Vöpel und erklärten, das Ergebnis der Mitgliederbefragung zu akzeptieren. Sie sagten Vöpel ihre Unterstützung zu.

Wahlbeteiligung von 32,5 Prozent

Insgesamt waren rund 2500 SPD-Mitglieder zur Wahl aufgerufen worden. Die Wahlbeteiligung von 32,5 Prozent bewertete der Oberhausener Parteichef Michael Groschek als „grundsätzlich schönen Erfolg“. Dies habe gezeigt, dass die SPD „doch eine Mitgliederpartei ist und keine Ansammlung von Karteileichen“.

Der demokratische Prozess der Urwahl sei bei den Mitgliedern gut angekommen, sagte der Dinslakener Stadtverbandvorsitzende Friedhelm Wlcek. Er habe „dazu geführt, dass Dinslaken und Oberhausen weiter zusammenwachsen“. Auch die SPD in der Nachbarstadt werde Vöpel unterstützen und Wahlkampf für ihn machen. Der Dinslakener Kandidat Yildiz habe einen „Achtungserfolg“ errungen.

Vöpel zeigte sich „positiv überrascht. Ich hatte mir bestenfalls Chancen ausgerechnet, in die Stichwahl zu gehen.“ Das klare Ergebnis sei ein „großer Vertrauensvorschuss. Und ich werde alles tun, mich dem würdig zu erweisen.“ Nun gelte es im Bundestagswahlkampf, die Wähler zu überzeugen, „dass die SPD das bessere Programm und den besseren Spitzenkandidaten anbietet“. Einen Themenschwerpunkt sieht er bei den Kommunalfinanzen.

Der Oberhausener Parteivize Bernhard Elsemann hat unter den Mitgliedern eine „neue Lust an Diskussion und Information“ ausgemacht. „Ich glaube, das ist ein Befruchtungsprozess, den wir sehr positiv einschätzen müssen. Das wird uns im Wahlkampf ein ganzes Stück nach vorne bringen.“