Oberhausen.

Bei der mit Spannung erwarteten Urwahl des SPD-Bundestagskandidaten für Oberhausen und Dinslaken zeichnet sich eine rege Beteiligung ab: Bis zum Stichtag 9. November seien 450 Briefwahlunterlagen angefordert worden, teilte der Parteivorstand des SPD-Unterbezirks Oberhausen gestern mit. Insgesamt ruft die SPD bei der Mitgliederbefragung rund 2500 Genossinnen und Genossen zur Wahl auf, davon ist etwa jeder Fünfte ein Mitglied aus Dinslaken. „Wir hoffen auf viele Wählerinnen und Wähler“, sagte der Oberhausener Parteichef Michael Groschek.

Wahl am Sonntag

Bei dem Urnengang am kommenden Sonntag von 10 bis 13 Uhr wählen die Sozialdemokraten beider Städte in einer geheimen Wahl ihren Favoriten aus vier Bewerbern – ein Novum. Das Ergebnis der Befragung bildet die Empfehlung an die Delegierten der Wahlkreisdelegiertenkonferenz am 3. Dezember 2012. Sollte keiner der vier Bewerber die absolute Mehrheit der Parteibasis auf sich vereinen können, wird es an diesem Tag zu einer geheimen Stichwahl kommen.

„Der Weg hat sich gelohnt“

„Erst an diesem Tag wird dann die oder der endgültige und gültige Kandidatin oder Kandidat für die Bundestagswahl 2013 feststehen“, betonte Groschek. „Aber bis hierhin hat sich der interessante Weg mit diesem neuen Instrument schon gelohnt.“

Sieben Wahllokale in Oberhausen

In folgenden Wahllokalen in Oberhausen können SPD-Mitglieder am Sonntag, 25. November, von 10 bis 13 Uhr ihre Stimme abgeben, sofern sie keine Briefwahlunterlagen angefordert haben und das Parteibuch oder die SPD-Card sowie ihren Personalausweis mitbringen:

Ortsverein Mitte: Kulturfabrik „K 14“, Lothringer Str. 64

Ortsverein West: Berufsförderungswerk Oberhausen, Bebelstr. 56

Ortsverein Ost: Gaststätte „Bismarckeck“, Bismarckstr. 19

Ortsverein Sterkrade-Süd: Stadtcafé „Cordes“, Steinbrinkstr. 217

Ortsverein Sterkrade-Nord: Gaststätte „Haus Pargmann“, Buchenweg 283

Ortsverein Osterfeld: Gaststätte „Haus Koopmann“, Kniestr. 27

Ortsverein Alsfeld-Holten: Gaststätte „Zum Alsfeld“, Weseler Str. 152

Die Kandidaten

Zur Wahl stehen die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim-Oberhausen, Henrike Greven, der Oberhausener Juso-Vorsitzende Maximilian Janetzki, der Alt-Oberhausener Bezirksbürgermeister Dirk Vöpel sowie der einzige Bewerber aus Dinslaken, Eyüp Yildiz. Die vier Bewerber haben im Oktober bei vier parteiinternen Vorstellungsrunden den Mitgliedern Rede und Antwort gestanden.

Insgesamt hätten rund 350 Genossen an diesen Veranstaltungen teilgenommen, so die SPD. „Das ist ein hoher Mobilisierungsfaktor“, sagte Unterbezirksgeschäftsführerin Lena Kamps, die für die Organisation der Urwahl zuständig ist. „Die Räume waren immer schön voll.“ Es hätten sich dabei viele Mitglieder ein Bild von den Bewerbern gemacht, die nicht zu jeder Ortsvereinssitzung kommen. „Das ist ein schöner Effekt.“

Kein "Wahlkampf mit der Dampfwalze"

Die Parteispitze hatte betont, dass sie an einem fairen Verlauf der Urwahl interessiert sei und keinen „Wahlkampf mit der Dampfwalze“ wolle. Den Bewerbern war öffentliche Werbung in eigener Sache über einen Kandidatenbrief und die Vorstellungsrunden hinaus untersagt worden. Zwischenzeitlich hatte ein Unterstützungsschreiben von Alt-Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond für Bewerber Dirk Vöpel Irritationen ausgelöst. So hatte sich die Dinslakener SPD verstimmt gezeigt.

Enorme Bedeutung

Die Wahl ist für die örtliche SPD von enormer Bedeutung: Wen auch immer sie am 3. Dezember auf ihren Schild hebt – der Kandidat hat traditionell große Chancen, bei der Bundestagswahl 2013 das Ticket nach Berlin zu lösen.