Oberhausen.. Im Vorfeld der ersten Urwahl eines Bundestagskandidaten bietet die SPD vier parteiinterne Foren an.Nur Sozialdemokraten dürfen da rein. 2500 Mitglieder stimmen danach über den Spitzenjob ab

Während bei der CDU die Nominierung ihrer Bundestagskandidatin keinerlei Spannungs- und Überraschungspotenzial bot, ist bei der SPD richtig Musik drin. Gleich vier Bewerber – drei aus Oberhausen, einer aus Dinslaken – haben ihren Hut in den Ring geworfen und werben um Stimmen bei der Urwahl durch die 2500 Parteimitglieder. Bis Oktober werden sie auf ebenfalls vier Info- und Diskussionsforen Rede und Antwort stehen. Die Sache hat aber einen Haken: Die Foren sind parteiintern, nur Parteibuchbesitzer sind zugelassen. Auch die Medien müssen draußen bleiben. Dies beschlossen am Dienstag die Vorstände von Dinslaken und Oberhausen.

Keine Selbstinszenierungen

Mehrere Gründe hätten zu dieser Vorgehensweise geführt, erläuterte Vorstandsmitglied Bernd Elsemann bei der gestrigen Pressekonferenz: Fragen und Antworten würden bei internen Foren anders gestellt als bei öffentlichen. „Wir wollen offen diskutieren“. Selbstinszenierungen der Kandidaten sollen möglichst verhindert werden. Zudem sei man bestrebt, dass möglichst viele Mitglieder zu den Veranstaltungen kommen, um sich selbst ein Bild zu machen, statt durch Presseartikel oder Kommentare in Richtung „einer bestimmten Wahlentscheidung beeinflusst“ zu werden. Wie dies die Kandidaten sehen? Lediglich Henrike Greven gab eine knappe Antwort und sagte, dass sie den gefassten Beschluss nicht kommentiere. Eine vorbehaltlose Zustimmung klingt vermutlich anders.

Wie dem auch sei. Für die Urwahl ist folgendes Procedere geplant: Zwischen dem 8. und dem 14.Oktober erhalten alle Mitglieder ein Informationsschreiben, das unter anderem vier Kandidatenbriefe und Anträge für eine Briefwahl enthält. Briefwahl ist vom 1. bis 16. November möglich, die Urnenwahl erfolgt dann am 25. November in sieben Oberhausener Ortsvereinen plus der Zentrale des Dinslakener Stadtverbands, begleitet von Rahmenprogrammen, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Die vier Foren sind am 23. Oktober in Osterfeld, am 24. Oktober in Alt-Oberhausen, am 30. Oktober in Sterkrade sowie am 31. Oktober in Dinslaken. Aktuell, so Parteivorsitzender Michael Groschek, suche man noch passende Örtlichkeiten. Was die Kosten betrifft, gehe man alles in allem von rund 3000 Euro aus.

Die abschließende Entscheidung, wer für die SPD als Bundestagskandidat im Wahlkreis Oberhausen/Dinslaken aufgestellt wird, fällt, wie es das Wahlgesetz vorschreibt, die gemeinsame Delegiertenkonferenz am 3. Dezember.