Oberhausen.
Heute, am bundesweiten Vorlesetag, wohnen alle Oberhausener in der Lesestadt. „Du gehörst dazu“ ist das Motto der Aktion, für Kurzentschlossene besteht noch die Möglichkeit, eine der offenen Vorlese-Veranstaltungen zu besuchen.
Geschichten lauern auch an Orten, wo man sie eher weniger vermutet: Auf dem Spielplatz, im Park, im Kino, im Krankenhaus, im Bunkermuseum, in der Pizzeria, Praxis, Gaststätte, im Falkentreff, Theater, Frauenhaus, Senioren-Wohnpark oder Friedensdorf. Einfach Lesestadt Oberhausen googeln, einen Leseort auswählen und hingehen. Es gibt über 30 verschiedene Vorlese-Aktionen, die öffentlich sind, auch in den Bibliotheken.
Weniger Vorlese-Beteiligung
Vorleser sind Autoren, Schauspieler des Theaters, Mitglieder von Parteien und Verwaltung, Vorlesepaten oder ganz einfach Leute, die Spaß daran haben, andere fürs Lesen zu begeistern. Oberbürgermeister Klaus Wehling, der den Lesetag 2007 ins Leben rief, liest in der Stötznerschule, Bürgermeister Klaus-Dieter Broß im Clemens Hospital, Ratsmitglied Manfred Flore in der Malschule.
Dass die Aktion Lesestadt in diesem Jahr zum ersten Mal nicht wie gewohnt im Mai stattfindet, hat ihr, was die Quantität betrifft, ein bisschen geschadet. Mit deutlich weniger Vorlese-Beteiligung als in den Jahren zuvor können die Veranstalter, Stadtbibliothek und Literarische Gesellschaft, dennoch gut leben.
Lesestadt ist „ein Label“
„Das ist immer so, wenn ein Termin verlegt wird“, sagt Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. Er ist sicher, dass es im nächsten Jahr wieder zahlenmäßig aufwärts gehen wird. Trotzdem sei die Lesestadt „ein Label“ für Oberhausen, sagt Wilhelm Kurze, der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft. „Der Lesestadt-Tag wird überregional wahrgenommen, erst kürzlich wurde ich wieder darauf angesprochen bei einer Marketing-Tagung in Köln.“
Kurze selbst beteiligt sich auch aktiv als Vorleser bei der Veranstaltung des Integrationsrates in der Lichtburg. Nicht zufrieden ist er mit der Beteiligung am Schüler-Schreibwettbewerb, zu dem in diesem Jahr erstmalig aufgerufen wurde (wir berichteten). Da habe wohl die Werbung bei den Schulen nicht wie gewünscht funktioniert.
Keine Abschlussveranstaltung
Mangels Beteiligung von Parteimitgliedern gibt es auch die angekündigten Kurz-Lesungen an Bushaltestellen nicht, die die Grünen geplant hatten. Und: Die Lesestadt-Abschlussveranstaltung in der Zentralbibliothek wurde gestrichen. Kluge-Jindra: „Wir hätten sonst mit anderen Abend-Angeboten konkurriert.“