Oberhausen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Lesestadt war für die Kinder des offenen Ganztags der Adolf-Feld-Schule bereits jetzt. In der Kinder-Bibliothek im Bert-Brecht-Haus trafen sie den Autor Jürgen Banscherus, Erfinder des ewig zehnjährigen Detektivs Kwiatkowski. „Der kann nur denken, wenn er eine bestimmte Sorte Kaugummi kaut“, verrät der Autor.

„Die Carpenter’s“ – Daniel kennt sich aus. Genau um die geht’s in der Geschichte „Die Kaugummiverschwörung“. Doch bevor Banscherus mit dem Vorlesen beginnt, sucht er sich drei Helfer aus. „Ich brauche zwei Jungen und ein Mädchen.“

Kwiatkowski geht allem auf den Grund

Inga, Ennis und Nico sind einsatzbereit. Banscherus entführt seine Zuhörer in die Sommerferien, für eine Spürnase wie Kwiatkowski eine grausame Zeit, weil die meisten Nachbarn verreist sind und es unmöglich erscheint, dass er einen Auftrag bekommen wird. Doch dann dies: Aus Olgas Kiosk verschwinden auf mysteriöse Weise Kaugummis, ausgerechnet Kwiatkowskis Lieblingssorte. Umso wichtiger ist es für den Detektiv, der Sache auf den Grund zu gehen.

Banscherus liest so, als erzählte er. Bezieht die Kinder in die Geschichte ein. Da träumt Kwiatkowski zum Beispiel, ja wovon wohl? „Von Kaugummis, die Polizeihelme tragen.“ Wieder beweist sich Daniel als Kwiatkowski-Spezialist.

Applaus für Inga, Ennis und Nico

Als der Detektiv die Täterin ertappt hat, kommt Ingas großer Einsatz. „Warum hast du geklaut?“, liest Banscherus und flüstert Inga die Antwort ins Ohr. Sie sagt laut: „Lass mich in Ruhe!“ Und später: „Es gibt da jemanden für den wir klauen sollen. Alle nennen ihn Schlange.“ Dafür verdient Inga Applaus, alle klatschen. Schlange wird später von Ennis dargestellt und Nico darf Kwiatkowski sein, der Schlange im Kaugummiblasen-Wettstreit besiegt.

Nun hören die Kinder noch wie alles begann, denn in der Geschichte „Der große Schlangenzauber“ bekommt Kwiatkowski die Spezialweste für Privatdetektive zum Geburtstag.

Fantastisches im Kopf

Am Ende fragen die Kinder den Schriftsteller aus. „Wie alt bist du?“ Das haben ihn die Fünftklässler der Gesamtschule Weierheide auch gefragt, für die er am Vormittag gelesen hatte. Oder: „Seit wie vielen Jahren bist du schon ein Schreiber?“ Nach gut einer Stunde lobt Banscherus die Kinder fürs Zuhören und sagt, dass er hoffe, dass sich auch die, die bisher wenig lasen, nun doch mal an einem Buch versuchen werden. Der Lohn sei fantastisches Kino im Kopf.