Oberhausen. .

Nach einer leichten Gebührenentlastung 2012 müssen sich die Oberhausener im kommenden Jahr wieder auf teils deutlich steigende Abgaben für Müll, Straßenreinigung und Entwässerung einstellen. Andere Revier-Städte sind deutlich billiger - beim Müll um mehr als 100 Euro im Jahr.

Derzeit erstellt die Stadtverwaltung die Gebührensatzung 2013, der Stadtrat soll sie am 17. Dezember beschließen. Im Cent-Bereich kann es in dem Zahlenwerk noch Verschiebungen geben – die Tendenz ist aber eindeutig.

Die Hausmüllabfuhr-Gebühren sollen um 1,5 Prozent anziehen. Die Jahresgebühren für eine 80-Liter-Restmülltonne mit 14-tägiger Leerung würden demnach zum Beispiel rein rechnerisch von 138,85 Euro auf 140,93 Euro steigen, bei wöchentlicher Leerung von 277,71 auf 281,87 Euro.

Zum Vergleich: Die Essener zahlen nach Ermittlung des Bundes der Steuerzahler heute für die wöchentliche Leerung einer 80-Liter-Tonne nur 192 Euro, die Gelsenkirchener 111,60, die Mülheimer 223,47 Euro, die Herner 188 Euro.

In Oberhausen würde die 120-Liter-Tonne bei 14-tägiger Leerung künftig 211,40 Euro statt bisher 208,28 Euro kosten, bei wöchentlicher Leerung 422,80 statt bisher 416,56 Euro. In Essen sind es derzeit 288 Euro, in Mülheimer 296 Euro, in Herne 282 Euro.

Biotonne ist in vielen Städten kostenlos

Für eine 80-Liter-Biotonne werden in Oberhausen künftig 105,70 statt bislang 104,14 Euro fällig, die 120-Liter-Tonne kostet 158,55 statt 156,21 Euro (jeweils 14-tägige Leerung). In Essen sind es nur 36 Euro, in vielen anderen Städten ist die Biotonne kostenlos.

Der Hausmüllsack soll nach den Planungen der Stadtverwaltung um 2,5 Prozent teurer werden. Er kostet bislang 4 Euro, künftig dann 4,10 Euro. Beim Grünabfallsack, für den 1,25 Euro anfallen, soll es keine Änderungen geben.

Bei der Straßenreinigung ist für 2013 eine deutliche Gebühren-Anhebung von mehr als vier Prozent geplant. In diesem Jahr kassiert die Stadt bislang pro Meter Straßenfrontlänge bei einmaliger wöchentlicher Reinigung zum Beispiel 3,65 Euro für Anliegerstraßen und 3,20 Euro für innerörtliche Straßen.

Auch die Entwässerungsgebühren steigen: Für Private sollen sie um rund 4,5 Prozent steigen. Je Kubikmeter Abwasser würden künftig 2,25 Euro statt 2,16 Euro berechnet sowie für Niederschlagswasser je Quadratmeter 1,17 statt 1,12 Euro. Beim Musterfall des Bundes der Steuerzahler (200 Kubikmeter Frischwasser, 130 Quadratmeter versiegelte Fläche) bedeutet das: Statt 577,60 Euro im Jahr muss er 2013 rund 603 Euro zahlen.

AUFRUF: Seit gut einem Jahr läuft ein Preisüberwachungsverfahren der Bezirksregierung Düsseldorf. Geprüft wird, ob die Müllverbrennungsanlage GMVA zu hohe Preise für die Verbrennung von Hausmüll ansetzt. Die mit Remondis beim Kauf der GMVA-Anteile vereinbarte Preisabnahmegarantie ist ein Hauptgrund für die hohen Müllgebühren in Oberhausen. Was meinen Sie? Sind die hohen Gebühren in Oberhausen angesichts der guten Leistungen der städtischen Angestellten gerechtfertigt? Schreiben Sie an: redaktion.oberhausen@waz.de