Oberhausen. . Die meisten Oberhausener Geldinstitute lassen sich die Verwaltung von Privatkrediten nicht bezahlen. Nischenprodukte betroffen. Dresdener Gericht bezeichnete Gebühren für Kredite als nicht rechtmäßig.

Die Bankenwelt ist aufgescheucht: Ein Dresdener Gericht hat Bearbeitungs- und Abschlussgebühren für Kredite als nicht rechtmäßig bezeichnet. Da es allerdings noch kein höchstrichterliches Urteil gibt, müssen Kunden, um eventuell Geld von ihrer Bank erstattet zu bekommen, selbst tätig werden und dieses von ihrem Geldinstitut zurückfordern.

Zugleich kündigen einige Verbraucherzentralen an, betroffene Banken anzumahnen. Wir fragten bei Oberhausener Geldinstituten nach ihrem Gebaren hinsichtlich von Bearbeitungs- und Abschlussgebühren.

Sparda-Bank: „Wir erheben seit Jahren grundsätzlich keine Bearbeitungsgebühren oder Abschlussgebühren für Kredite. Dies gilt sowohl für Baufinanzierungskredite als auch für Privatkredite“, erklärt Nicole Geelhaar, von der Pressestelle der Sparda-Bank West eG. Das Handeln der Bank sei geprägt von ihren genossenschaftlichen Werten.

„Gewinnmaximierung ist nicht das oberste Ziel, die Bank ist nicht profitorientiert um jeden Preis, sondern verfolgt neben einer sicheren, auch wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit insbesondere das Wohl der Mitglieder und Kunden.“ Daher sei es der Sparda-Bank besonders wichtig, ihren Mitgliedern und Kunden durch günstige Konditionen die erwirtschafteten Erträge weiterzugeben.

Stadtsparkasse: „ In der privaten Baufinanzierung, bei festverzinslichen Darlehen und bei Konsumentenkrediten (S-Kreditpartner) erheben wir keine Bearbeitungsgebühr“, erklärt Janine Verbeeten, Pressesprechern der Oberhausener Stadtsparkasse. Lediglich in einzelnen Nischenprodukten, etwa bei Sonderfinanzierungsprogrammen im gewerblichen Bereich, werde eine Gebühr erhoben.

Jedoch für den Fall, dass ein Kunde glaubt, ihm sei zu Unrecht eine Gebühr abverlangt worden, rät Pressesprecherin Janine Verbeeten, sich an das Institut zu wenden. „Hat jemand einen Erstattungsanspruch, bekommt er auch die Erstattung.“ Nach dem Dresdner Urteil, dem bereits weitere mit einem ähnlichen Tenor vorausgingen, sei man dabei, intern zu prüfen, auf welche Kreditbereiche sich der Richterspruch im einzelnen beziehe.

Volksbank Rhein-Ruhr: „Schon vor einer ganzen Reihe von Jahren haben wir die Bearbeitungsgebühr für private Finanzierungen abgeschafft. Die Kosten für den jeweiligen Kredit sind mit dem Kreditzins abgedeckt. Insofern sind wir von der aktuellen Rechtsprechung nicht betroffen und haben natürlich auch keine Beschwerden oder Rückforderungen vorliegen“, sagt Thomas Diederichs, Vorstand der Volksbank Rhein-Ruhr.

Im privaten Finanzierungsbereich sei – sofern die Volksbank Rhein-Ruhr Kredite nicht aus eigenen Mitteln vergibt – die TeamBank in Nürnberg mit dem Produkt „EasyCredit“ Partner der Volksbank Rhein-Ruhr. „Auch die TeamBank hat vor Jahren die Bearbeitungsgebühr für den Privatkredit abgeschafft.“

Commerzbank: „Wir berechnen eine Bearbeitungsgebühr beim Abschluss von Ratenkrediten“, erklärt Pressesprecher Thomas Schwarz.

Unabhängig von den aktuellen Urteilen, die keine rechtliche Auswirkung auf die Commerzbank hätte, prüfe man derzeit, „wie wir mit dem Thema umgehen“, so der Pressesprecher.