Oberhausen.
Das Team der Berufsfeuerwehr Oberhausen benötigt dringend mehr Personal: Wegen steigender Einsatzzahlen plant die Stadtverwaltung nun 13 neue Stellen ein. Schwarz auf weiß weisen zwei neue Bedarfspläne für die Berufsfeuerwehr die Personallücke aus: Das externe Unternehmen „Luelf und Rinke“ hat diese Pläne im Auftrag der Stadt erstellt und nun erstmals im Umweltausschuss vorgestellt. Der Rat der Stadt entscheidet am 19. November über die zusätzlich geforderten Stellen, zustimmen muss die Bezirksregierung. Zu einem Großteil könnten die neuen Fachkräfte über die Krankenkassen finanziert werden.
Denn notwendig ist die Personal-Aufstockung vor allem im Bereich des Rettungsdienstes. Die Einsatzzahlen haben sich im vergangenen Jahrzehnt von 1846 im Jahr 2000 auf aktuell 5267 nahezu verdoppelt, halten die externen Gutachter fest.
Dass dennoch alle Rettungsfahrten problemfrei ausgeführt werden konnten, war nur möglich, weil ein Teil der eigentlich für den Brandschutz gedachten Stellen den Rettungsdienst aufstockten: So hat die Feuerwehrwache 1 zwei Stellen je Schicht und die Feuerwehrwache 2 in Sterkrade sogar drei Stellen je Schicht an den Rettungsdienst abgetreten.
Mitarbeiter umgeschichtet
„Diese Umschichtung war die richtige Entscheidung“, sagt ein Vertreter von „Luelf & Rinke“, „sie zeigt aber auch, dass es einen echten Personalbedarf im Rettungsdienst gibt“. In Oberhausen sei nur dank dieser Personalumverteilung gewährleistet worden, dass in 87,6 Prozent der Notrufe der Rettungsdienst innerhalb von acht Minuten vor Ort gewesen ist. „Damit sind Sie nah am Schutzziel von 90 Prozent“, so der Gutachter, dieses Ziel gelte in NRW.
Um diesen Standard zu halten und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit im Brandschutz bei steigenden Einsatzzahlen und einem wachsenden Aufgabenbereich zu gewährleisten, sollen zu den derzeit 289,5 Vollzeitstellen der Berufsfeuerwehr Oberhausen weitere 13 hinzukommen. Damit steigt die Personalstelle für den Rettungsdienst auf 76 Vollzeitstellen. Vorteil: Der Rettungsdienst zählt zu den gebührengebundenen Bereichen. Das heißt, nach Verhandlungen mit den Krankenkassen kann ein Teil der Personal- und Sachkosten refinanziert werden.
Gesetzlich verpflichtet
Gesetzlich ist Oberhausen dazu verpflichtet, einen leistungsfähigen Rettungsdienst und eine leistungsfähige Berufsfeuerwehr vorzuhalten. Sichergestellt wird dies in regelmäßigen Bedarfsplänen, die zuletzt im Jahr 2000 in Oberhausen aufgestellt und 2008 fortgeschrieben wurden.