Oberhausen. . Die Berufsfeuerwehr Oberhausen legt ihre Bilanz zu den Einsätzen im Jahr 2011 vor. Ein zusätzliches Gutachten soll den künftigen Bedarf an Personal und Fahrzeugen ermitteln

Die stete Zunahme der Arbeit der Berufsfeuerwehren im Rettungsdienst wird Konsequenzen haben. „Die Feuerwehren werden sich langfristig darauf einstellen müssen“, sagt Feuerwehrchef Wolfgang Tingler über diese Entwicklung, die für viele dem demografischen Wandel geschuldet ist. Darauf einstellen bedeutet, Fahrzeuge und Personal gehören aufgestockt.

In Oberhausen hat man bereits auf die gestiegene Anzahl der Einsätze im Rettungsdienst reagiert. 2011 waren es 23 154, die 96,2 Prozent des Gesamteinsatzaufkommens ausmachten.

„Es ist alles noch in der Entwurfsphase“

Ein externer Gutachter ist gerade dabei, den Rettungsdienstbedarfsplan fort zu schreiben. „Es ist alles noch in der Entwurfsphase“, sagt Tingler. Da aber die Zahl der Rettungsfahrten ansteige, sei tendenziell auch mit mehr Personal und Fahrzeugen zu rechnen. Ende 2012 werde man den Plan dem Rat der Stadt vorlegen. Zuvor haben bereits Krankenkassen, Hilfsorganisationen, die Berufsgenossenschaft und die örtliche Gesundheitskonferenz Gelegenheit, zum Gutachten Stellung zu beziehen.

Die Arbeit der Feuerwehr wird überhaupt immer mehr wie die Einsatzstatistik 2011 belegt. Tingler: „Wir haben erstmals die 40 000-Grenze geknackt.“ Im vergangenen Jahr verzeichnete die Feuerwehr 40 547 Einsätze. 2010 waren es mit 39 532 noch deutlich weniger. Wobei Tingler auch gleich vorrechnet, dass nicht mal ein Prozent der Feuerwehrarbeit das Löschen von Bränden bedeutet. Die Brandeinsätze blieben mit 350 im vergangenen Jahr nahezu konstant im Vergleich zu 2010, als die Feuerwehr 341-mal ausrückte, um Feuer zu löschen.

"1990 hatten wir gerade die 20 000-Grenze überschritten“

Einen großen Anteil der Arbeit machen auch die Krankentransporte aus, an denen sich aber auch Hilfsorganisationen wie DRK oder ASB beteiligen. Hier wurden 2011 mit 15 848 deutlich mehr absolviert als 2010 (14 077).

Weitere Zahlen: Technische Hilfeleistungen, zu der auch die Rettung von Menschen und Tieren in Not gehört, standen 833-mal an. Blinde Alarme gab es 189, böswillige Alarme sechsmal. Durch Brandmeldeanlagen ausgelöste Alarme 167.

Die Einsätze der Feuerwehr wurden über die Jahre stetig mehr. Tingler beobachtet seit 1990 eine lineare Steigerung von fast 1000 Einsätzen pro Jahr. „1990 hatten wir gerade die 20 000-Grenze überschritten“, erinnert er sich. Zur Bewältigung der breiten Palette an Aufgaben beschäftigt die Berufsfeuerwehr rund 240 Mitarbeiter. Diese arbeiten auf den Wachen an der Brücktorstraße in Oberhausen-Mitte und an der Dorstener Straße in Sterkrade. Unterstützt wird die Berufsfeuerwehr von den freiwilligen Einsatzkräften.

Warnung: Rauchmelder einbauen

Feuerwehrchef Wolfgang Tingler betont noch einmal wie wichtig Rauchmelder in Haushalten sind. Die meisten Menschen kommen bei einem Feuer nicht in den Flammen ums Leben, sondern ersticken schon vorher am Qualm. Parallel zu Rauch- sollten auch Kohlenmonoxidmelder angebracht werden.

In der vergangenen Zeit waren bundesweit gehäuft Todesfälle bekannt geworden, bei denen Menschen das hochgiftige Gas eingeatmet hatten. Es kann durch defekte Heizungsanlagen freigesetzt werden. Zuletzt waren in Dortmund elf Menschen gestoben, die mit einem Holzkohlengrill geheizt hatten.