Oberhausen. . Oberhausens Haupt-, Förder- und Grundschulen haben offenbar vermehrt mit Schulschwänzern zu kämpfen. Das zeigt die Statistik des Schulamtes über Zwangszuführungen und Ordnungswidrigkeiten-Verfahren. Beides Maßnahmen, um notorische Blaumacher wieder in die Schule zu holen.
Oberhausens Haupt-, Förder- und Grundschulen haben offenbar vermehrt mit Schulschwänzern zu kämpfen. Das zeigt die Statistik des Schulamtes über Zwangszuführungen und Ordnungswidrigkeiten-Verfahren. Beides Maßnahmen, um notorische Blaumacher wieder in die Schule zu holen.
„Die Tendenz bei den Zwangszuführungen ist in den letzten Jahren insgesamt steigend“, sagt Kai Thein vom städtischen Bereich Schule. So habe es im abgelaufenen Schuljahr 2011/12 rund 60 Anträge auf solche Zuführungen gegeben. Die Maßnahme kann von den Haupt-, Förder- und Grundschulen beim Schulträger – der Stadt Oberhausen – beantragt werden, wenn ein Schüler anderthalb Wochen unentschuldigt fehlt.
Ordnungsamt hat kein Zutrittsrecht in Wohnungen
„Der Schulträger weist dann den kommunalen Ordnungsdienst an, bei dem Schüler zu Hause anzuklingeln, um ihn zur Schule zu bringen“, erklärt Kai Thein. Allerdings habe der Ordnungsdienst kein Zutrittsrecht zur Wohnung. Wenn die Eltern oder der Schüler nicht öffnen, müssen die Mitarbeiter unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Die Fälle, in denen Haupt-, Förder- und Grundschulen Anträge auf ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gestellt haben, sind ebenfalls gestiegen. 150-mal haben Leitungen dieser Schulformen im vergangenen Schuljahr eine solche Anzeige gestellt. Im Schuljahr 2010/11 wurden 124 Anzeigen eingereicht. Schüler ab dem 14. Lebensjahr können auch selber angezeigt werden und nicht nur ihre Eltern. Von den 150 Anzeigen im Schuljahr 2011/12 richteten sich 96 an die Schüler selbst.
Drastischer Anstieg
Ab wie vielen Fehltagen die Schulen eine Zwangszuführung beantragen oder ein Bußgeldverfahren einleiten, liegt in ihrem Ermessen. Das gilt auch für Gesamt- und Realschulen sowie für Gymnasien und Berufskollegs, für die als Aufsicht die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig ist.
Auch diese Behörde verzeichnet eine Zunahme bei den Zahlen der Schulschwänzer, allerdings kann sie keine Angaben für einzelne Städte machen. Aber für den gesamten Regierungsbezirk benennt Sprecher Volker Klagges einen „drastischen Anstieg“: Für 2011 weist die Statistik 1243 Bußgeldverfahren wegen „Schulpflichtverletzung“ auf, 2010 waren es 1156 Fälle, 2009 „nur“ 1091. „Für das Jahr 2012 sind inzwischen schon 900 Fälle angefallen“, so Volker Klagges.