Oberhausen. .

Auch eine Woche nach dem Start ins neue Schuljahr hat das städtische Nahverkehrsunternehmen Stoag es noch nicht geschafft, alle Probleme im Schülerbusverkehr zu lösen. So erreichen die Redaktion stetig Beschwerden von Eltern und Schülern über verspätete oder überfüllte Busse, die manchmal sogar an Haltestellen vorbeifahren, weil sie keinen Platz mehr für neue Fahrgäste haben. Hauptärgernis ist die Schnellbuslinie SB 93, die vom Taunusviertel bis zum Fröbelplatz fährt.

So schreibt uns Thomas Pallin über die Erfahrungen frischer Fünftklässler: „In dieser Woche hat die Schule unserer Tochter einen Ausflug gemacht. Wie schon am zweiten Schultag fuhr der Stoag-Bus aber morgens an der Haltestelle Jakob-Plum-Straße einfach vorbei, ohne zu halten. Diesmal war sogar sichtbar im hinteren Teil noch Platz.“ Am zweiten Schultag habe die Stoag erst einen viel zu kleinen Bus eingesetzt und dann kein Einsatzfahrzeug geschickt.

Auch Leser Rainer Schucker beobachtet, dass „die Stoag wieder eklatante Probleme bei der Bewältigung des Schulbusverkehrs“ hat. Eine Schmachtendorferin bemängelt den Ausfall des regulär eingesetzten Schüler-Einsatzbusses an der Haltestelle Waldhukstraße.

Vor den Ferien reibungslos

Stoag-Sprecherin Sabine Müller versucht die aufgebrachten Eltern zu beruhigen: „Vor den Ferien lief alles reibungslos, insofern sind es jetzt die Start-Probleme in den ersten Schultagen, die sich lösen, wenn sich der Schulalltag eingependelt hat. Der Stundenplan variiert in den ersten 14 Tagen, so dass wir nicht sofort mit zusätzlichen E-Wagen auffahren können.“

Probleme habe es nur vereinzelt gegeben, betroffen sei vor allem die Linie SB 93 gewesen. Hier habe man einen Gelenkbus austauschen müssen. „Da nur ein Solobus als schnelle Reserve bereit stand, war dieses Fahrzeug natürlich überfüllt, so dass Kinder stehen geblieben sind.“

Leser Pallin glaubt jedoch, dass die Stoag den Einsatz der Busse falsch kalkuliert hat, sie habe sich nicht auf die Menge an Schülern eingestellt. „Es dürfte doch wohl der Stoag bekannt sein, dass die Strecke des SB 93 von Schülern der Gesamtschule GSO und den Gymnasien in Oberhausen stark genutzt wird. Allein an unserer Haltestelle steigen jeden Morgen zehn Schüler um 7.37 Uhr zu. Für jeden Viehtransporter gibt es strengere Regeln als für den Transport von Kindern: Sie sind bis an die Türen gequetscht, vorne wie hinten, das ist die bittere Realität.“

Gegen den Vorwurf der Fehleinschätzung wehrt sich die Stoag. „Von Fehlkalkulation kann nicht gesprochen werden, denn es haben sich weder die Schulzeiten verändert noch das Einsatzwagennetz. Von der Tendenz her sind die Schülerzahlen eher leicht rückläufig.“

Keine Hoffnung auf Besserung macht die Stoag Eltern, die sich darüber beklagen, dass seit der Fahrplan-Umstellung Schüler mittags den Anschluss-Bus nicht mehr von Schmachtendorf-Mitte zur Stadtgrenze Dinslaken bekommen können. „Der Fahrplan ist wie ein Domino-Spiel: Ändert man etwas, hat das Auswirkungen aufs ganze System. Eine Optimierung dieser Linie im Sinne aller Fahrgäste morgens, mittags und mit Anschluss an die Linie 918 ist nicht möglich. Wir haben die Priorität so gesetzt, dass die Schüler morgens pünktlich zum Unterricht kommen.“