Oberhausen. Laut des Wohnkostenatlasses der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) fallen in Oberhausen seit 2009 die Mietpreise. Doch trotzdem ist das Wohnen für die meisten Oberhausener nicht günstiger geworden. Grund dafür: Sie verdienen zu wenig Geld im Jahr.
Die Mietpreise in Oberhausen fallen seit 2009 – und eine Umkehr dieses Trends ist nicht zu erwarten. So lautet der Kerngedanke des neuen Wohnkostenatlasses der Landesentwicklungsgesellschaft, kurz LEG. Die Studie gibt einen Überblick über den Wohnungsmarkt des Landes Nordrhein-Westfalen.
Auf dem Oberhausener Mietwohnungsmarkt mache sich die Mischung aus schwacher Beschäftigungslage und rückläufigen Bewohnerzahlen bemerkbar. Hier stehe zwar eines der größten Einkaufszentren. „Gleichzeitig sind aber die Konsummöglichkeiten der meisten Oberhausener begrenzt. 18.309 Euro, so viel können sie pro Kopf und Jahr im Schnitt ausgeben.“
Centro feiert Eröffnung
1/37
Gemessen am Wohlstand in den übrigen untersuchten Regionen sei das wenig (Platz 50 von 54). Zurück gehe auch die Bautätigkeit – und das seit Jahren. Mit 112 Genehmigungen und 166 Fertigstellungen habe sie 2010 einen neuen Tiefpunkt erreicht.
Mietpreise fallen seit zwei Jahren
Abwärts ging es laut Studie auch mit den Mieten – und das zum zweiten Mal in Folge. „Wurden für eine Wohnung 2009 noch durchschnittlich 5,28 Euro pro Quadratmeter und Monat verlangt, so waren es 2010 nur noch 5,20 Euro. 2011 gaben die Preise abermals um 1,3 Prozent auf 5,13 Euro pro Quadratmeter und Monat nach.“
Zum Vergleich: Nur der Märkische Kreis musste zwischen 2009 und 2011 einen vergleichbar starken Rückgang verkraften. Der Rückgang betraf aber nicht nur Wohnungen im mittleren, sondern auch im unteren und oberen Preissegment. Eine einfache Wohnung sei bereits für 4,16 Euro im Angebot, was einem Rückgang von 0,8 Prozent entspreche. Im oberen Mietbereich liegt der Quadratmeterpreis bei 7,03 Euro, 4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Viel Einkommen fließt in die Miete
Trotz der insgesamt günstigen Mieten falle die Wohnkostenbelastung der Oberhausener Haushalte aufgrund der geringen Kaufkraft ziemlich hoch aus. Im Schnitt fließen 19,1 Prozent des monatlichen Haushaltsnettos von 2988 Euro in die Warmmiete. Damit gehört die Stadt zu den zwölf Wohnungsmarktstandorten mit der höchsten Wohnkostenquote in NRW.
Wobei, es gibt hier schon deutliche Unterschiede: „Während Haushalte in Sterkrade-Nord oder Alsfeld nur weniger als 18 Prozent ihrer monatlichen Kaufkraft von 3630 Euro für die Warmmiete aufbringen müssen, sind es in Heide, Borbeck oder Eisenheim 22,1 Prozent von durchschnittlich 2555 Euro.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.