Oberhausen. . Mit der Sanierung ihrer Häuser an der Straße Hellberg in Oberhausen hat es die Wohnungsbaugesellschaft Heimbau geschafft Energieeinsparungen von insgesamt 50 Prozent zu erzielen. Rund 1,6 Millionen Euro mussten dafür locker gemacht werden. Und das nächste Projekt wartet bereits.

Aus Alt mach’ Neu: Völlig verwandelt stellen sich die Häuser der Wohnungsbaugenossenschaft Heimbau mit Sitz an der Teutoburger Straße an der Straße Hellberg dar. In einem mehrmonatigen Sanierungsprojekt wurden diese Häuser energetisch umgerüstet und modernisiert. Insgesamt rund 1,6 Millionen Euro hat die Heimbau investiert. Nun, nach zwei Heizperioden liegt die Bilanz der Maßnahme vor. Reiner Kommescher, Geschäftsführer der Heimbau: „Wir haben eine Energieeinsparung von 50 Prozent erreicht.“

Die Maßnahme wurde mit 1,1 Millionen Euro aus Fördermitteln der KfW (Förderbank der deutschen Wirtschaft) und aus Eigenmitteln finanziert. Aus dem „Förderprogramm des Bundesumweltministeriums zur Nutzung erneuerbarer Energien“ flossen zudem 27.510 Euro für die Solarkollektorenanlage.

Energiesparen war einwichtiges Ziel

Die Wohnanlage am Hellberg umfasst sechs Doppelhäuser, die 1957 erbaut wurden und je sieben Wohnungen beinhalten. Die Beheizung und die Warmwasserversorgung erfolgte über 42 Gasetagengeräte, so Reiner Kommescher. Wärmebrücken, nicht gedämmte Außenbereiche und die kleinen Loggien an den Wohnungen entsprachen nicht mehr dem Standard, erklärt der Geschäftsführer. Deshalb habe man sich zur Sanierung entschlossen – mit dem Schwerpunkt auf Energieeinsparung

Nun gibt es für jedes Haus eine Solaranlage und die 42 Gasetagengeräte wurden durch sechs Niedrigtemperatur-Heizkessel ersetzt. Basis der Maßnahmen war eine Energieberatung, die laut Gutachten bis zu 60 Prozent Energiespar-Potenzial für möglich hält.

Einsparung von 50 Prozent

Eine weitere Maßnahme war die Errichtung von großen Balkonen, die nachträglich angebaut wurden und die kleinen Loggien ersetzten. Da im Zuge dieses Anbaus die Fensterfront vergrößert wurde, mussten die Mieter in dieser Bauphase mit Staub und Lärmbelästigung zurecht kommen. Dennoch, so Kommescher, habe es eine nahezu hundertprozentige Zustimmung der Mieter zu dieser Maßnahme gegeben.

Die Sanierung am Hellberg war 2010 abgeschlossen; die bisherige Energiebilanz mit einer Einsparung von 50 Prozent sieht der Heimbau-Geschäftsführer positiv und als Bestätigung der Investition.

Horrorvision: Nur graue Fassaden 

Grundsätzliches merkt er an bezüglich der Maßnahmen zur Außendämmung. Es sei wichtig, nicht einfach Styropor vor die Wand zu kleben: „Bei Altbauten muss für eine ausreichende Lüftung durch ein künstliches Belüftungssystem gesorgt werden. Und die Mieter selbst müssen ausreichend lüften.“

Bei Wohnungen der Heimbau an der Neugahlener Straße beispielsweise sollen die alten Fassaden erhalten bleiben: „Hier setzen wir auf Innendämmung“, sagt Kommescher, dessen „Horrorvision es ist, irgendwann nur graue Putzfassaden im Stadtbild zu sehen“.

Dementsprechend hat die Heimbau bei einem weiteren Sanierungsprojekt auf eine neue, moderne Fassade gesetzt – an der Mülheimer Straße gegenüber dem Krankenhaus. Reiner Kommescher erklärt, warum: „Die Ecke droht zu vergammeln. Das wollen wir nicht zulassen und haben eine Keramikfassade und ein verglastes Treppenhaus installiert. Es gibt bereits Anfragen von Nachbarn, was wir da verbaut haben. Ich hoffe jetzt, dass es Nachahmer geben wird.“