Oberhausen.
13 von 53 ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen fanden bis heute eine neue Stelle. Aber auch die anderen hätten gute Chancen, meint Katja Hübner, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Oberhausen.
Die letzten Schlecker-Mitarbeiterinnen hielten ihren Drogerie-Filialen bis Juni die Treue. Dann waren die Geschäfte abgewickelt, die letzten Regale der insolventen Kette geräumt – auch in Oberhausen. 53 Mitarbeiterinnen meldeten sich bis heute bei der Arbeitsagentur vor Ort. „13 davon haben bereits wieder eine neue Anstellung finden können“, freut sich Katja Hübner..
Auch für die übrigen sehe die Lage nicht schlecht aus. „Wir haben noch 43 freie Stellen im Einzelhandel“, erläutert Hübner. Keine einzige davon allerdings in einer Drogerie, dem erklärten Lieblingsziel der meisten Ex-Schlecker-Mitarbeiterinnen.
Wer flexibel ist, hat gute Karten
„Wer flexibel ist, hat aber gute Karten“, betont Hübner. Von den 13 Frauen, die bereits wieder in Lohn und Brot stehen, seien bis auf eine alle wieder im Handel tätig. „Im Lebensmittelbereich, im Baumarkt, im Matratzen-Geschäft etwa“, so Hübner. Nur eine Mitarbeiterin entschied sich für komplettes Neuland: „Sie arbeitet jetzt als Bürokraft.“
Vier der Schlecker-Frauen sind zwischen 60 und 64 Jahre, fünf zwischen 55 und 59, 17 zwischen 50 und 54 Jahre und die übrigen zwischen 25 und 49 Jahre alt. Insbesondere für die jüngeren Frauen böte sich auch eine Umschulung an, meint Hübner. Etwa zur Erzieherin. „Da haben die Städte Oberhausen und Mülheim schon signalisiert, dass in diesem Bereich in den kommenden Jahren ein Fachkräftemangel auf uns zukommt.“
Die Finanzierung ist nicht gesichert
Doch noch habe die Sache einen Haken: „Als Arbeitsagentur dürfen wir nur die ersten beiden Ausbildungsjahre finanzieren – nicht aber das Anerkennungsjahr zum Schluss“, macht Hübner aufmerksam. Dafür gebe es aber auch keine Hartz IV-Bezüge. „Es laufen derzeit noch Gespräche, ob das Land NRW hier einspringt, so bald das geklärt ist, könnten wir den Frauen entsprechende Angebote machen.“ Hübner kennt die Sorgen der betroffenen Frauen und betont deshalb ausdrücklich: „Gezwungen wird dazu natürlich niemand, die Arbeit mit Kindern oder auch in der Altenpflege muss einem schon liegen.“
Wer sich damit arrangieren kann, muss aber gleich den zweiten Wermutstropfen schlucken: „Beim Gehalt müssen die ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen, die vielfach als Filialleiterinnen im Einsatz waren und gut verdient haben, leider mit Abstrichen rechnen.“