Oberhausen. . Wie viele Frauen nach dem Aus auch der letzten Schlecker-Filialen in Oberhausen bald tatsächlich auf der Straße stehen, ist noch nicht bekannt. Nur so viel: Bereits jetzt werden 46 ehemalige Mitarbeiterinnen der Drogerie-Kette von der Arbeitsagentur sowie sechs weitere vom Jobcenter betreut.
Wie viele Frauen nach dem Aus auch der letzten Schlecker-Filialen in Oberhausen bald tatsächlich auf der Straße stehen, ist noch nicht bekannt. Nur so viel: Bereits jetzt werden 46 ehemalige Mitarbeiterinnen der Drogerie-Kette von der Arbeitsagentur sowie sechs weitere vom Jobcenter betreut.
„Wir arbeiten seit Mai intensiv mit den betroffenen Frauen zusammen“, versichert Arbeitsagentursprecherin Heike Börries. Ein spezielles Schlecker-Team wie in anderen Städten sei aber nicht gebildet worden. Gleichwohl stelle die Vermittlung der Frauen die Arbeitsagenturmitarbeiter vor eine große Herausforderung. „Denn 50 Prozent suchen erneut eine Vollzeitstelle im Einzelhandel.“ 23 der betroffenen Frauen sind über 50, acht über 55 Jahre. Immerhin: „Oberhausen hat im Dienstleistungssektor viel zu bieten, auch durch die Nähe zu Essen und Mülheim“, ist Börries überzeugt.
Arbeitsagentur würde Umschulungen übernehmen
Sie verweist auf aktuell 172 freie Stellen im Oberhausener Handel, 559 bei den sonstigen Dienstleistungen (etwa Call-Center) und 32 im Gastgewerbe (vor allem Servicekräfte werden gesucht). Außerdem zeichneten sich alle ehemaligen Schlecker-Angestellten durch ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl („Sie haben den Laden ja oft alleine geschmissen“) und eine große Dienstleistungsmentalität aus.
Schlecker streikt in NRW
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Die Vorstellungen von Arbeitszeit und Lohn passten allerdings nicht immer zusammen. „Die Schlecker-Mitarbeiterinnen sind nach Tarif – also ab 8,50 Euro pro Stunde bezahlt worden – aber dazu sind nicht alle Händler bereit“, weiß Börries. Also müssten die Frauen ausloten, wo sie zu Abstrichen bereit sind. „Vielleicht entscheidet sich die eine oder andere vorübergehend auch für einen Bürojob als ungelernte Kraft oder für eine Arbeit in einem Call-Center.“ Die nötigen Umschulungen oder Fortbildungen würde die Arbeitsagentur übernehmen.
Blanker Zynismus
Für Henrike Greven, Geschäftsführerin des Verdi Bezirks Oberhausen/Mülheim ist der Verweis auf eine Tätigkeit als ungelernte Kraft der blanke Zynismus. Sie betont: „Nicht zuletzt, weil es doch so viele Arbeitsplätze im Einzelhandel gibt, ist eine Transfergesellschaft abgelehnt worden.“ Aber auch die Lage im Einzelhandel sieht Greven kritisch: Denn dort würden inzwischen gezielt Tariflöhne und Urlaubsansprüche unterwandert.
Für die verbliebenen Schlecker-Märkte steht seit Montag der Beginn des Ausverkaufes fest. Nach dem endgültigen Aus startet die insolvente Drogeriekette damit an diesem Freitag.In jedem noch geöffneten Laden soll es Rabatte zwischen 30 und 50 Prozent geben.
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