Oberhausen. .

Die Verpflegungskosten in den städtischen Kindertageseinrichtungen klettern von 2,30 Euro pro Mahlzeit auf 3 Euro. So hat es der Rat in seiner Sitzung zum Haushaltssanierungsplan beschlossen.

Die Stadt selbst bezeichnet diese Erhöhung als „moderat“. Doch ist sie das tatsächlich? Für Eltern, die ihr Kind an fünf Tagen pro Woche über Mittag betreuen lassen, erhöht sich der Essenszuschuss um jährlich ca. 170 Euro.

Damit werden insgesamt rund 720 Euro pro Kind und Jahr für das Kita-Essen fällig. Womit sich die angeblich so moderate Erhöhung als saftige 30-prozentige Preissteigerung entpuppt.

Der Umsetzungplan ist noch nicht abgeschlossen

In den 18 städtischen Kindertageseinrichtungen bleiben laut Martin Berger (Pressestelle der Stadt) aktuell rund 330 Kinder über Mittag. Die Stadt selbst gibt einen jährlichen Betrag von 54.000 Euro an, den die Eltern dank der Erhöhung als Konsolidierungsbeitrag für den maroden Haushalt leisten.

Genauer betrachtet erhalten etwa 30 Prozent dieser Eltern eine Förderung nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz bzw. aus dem Landesprogramm „Alle Kinder essen mit“. Das heißt: Eltern mit geringem Einkommen zahlen pro Essen nur einen Euro. Den Rest berappt die Landeskasse und damit der Steuerzahler. 70 Prozent der Eltern aber bleiben alleine auf den Kosten sitzen und stemmen damit künftig jährlich rund 38.000 Euro.

Noch sei den meisten Eltern nicht klar, was da auf sie zukommt, weiß Thorsten Krause, Leiter der städtischen Kindertageseinrichtung (KTE) Lirich. Und aus der KTE Schmachtendorf heißt es: „Wir haben die Eltern noch nicht informiert, weil die Umsetzungsplanung nicht abgeschlossen ist.“

Beitragserhöhung soll bis zum 1. Januar umgesetzt werden

Der Rat hat die Verwaltung beauftragt, die Beitragserhöhung zum 1. Januar 2013 umzusetzen. „Der Kinderpädagogische Dienst wird die Eltern über diese Veränderungen rechtzeitig informieren“, so Berger. Außerdem würden die Eltern über die Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung aufgeklärt. „Wenn gewünscht, sind wir bei der Antragstellung behilflich.“

Das Thema werde mit den Elternbeiräten der städtischen KTE erörtert. Der Jugendamtselternbeirat (vertritt die Interessen der Eltern und Kindergartenkinder) hat bereits erste Gespräche mit dem Kinderpädagogischen Dienst geführt. „Wir stehen den Elternbeiräten der städtischen Einrichtungen jederzeit unter post@jaeb-oberhausen.de zur Seite“, betont Gloria Kaminski (Jugendamtselternbeirat).

Martin Berger weist darauf hin, „dass die bisherige Kostenbeteiligung von 2,30 Euro in den städtischen KTE durch die Umstellung der Mittagsverpflegung von eigenen Küchenkräften auf Catering viele Jahre stabil geblieben ist“. Nur die KTE Tackenberg beschäftigt noch eine Köchin. Die 14 anderen Einrichtungen, die eine Ganztagsbetreuung anbieten, würden vom Haus Abendfrieden beliefert. „Das Essen ist sehr gut“, sagt Berger, „ich habe es selbst probiert“.

Können Sie, liebe Eltern, dieser Einschätzung zustimmen? Oder haben Sie das Gefühl, für zu wenig Qualität nun noch mehr bezahlen zu müssen? Mailen Sie uns Ihre Meinung zu unter: redaktion.oberhausen@waz.de