Oberhausen. . Gelungener Musikschultag mit über 250 Schülern. Steigendes Interesse an Instrumenten und Gesang.
Der Trend zur Musikschule, er ist ungebrochen. Allein an der städtischen Musikschule in Oberhausen werden aktuell rund 1500 Schüler unterrichtet. Die Anmeldezahlen steigen stetig; unter anderem hat sich die Zahl der Musiker im Jungen Orchester innerhalb weniger Jahre auf 50 verdoppelt.
„Immer mehr unserer Schüler wollen auch professionell Musik machen“, sagt Volker Buchloh, Leiter der städtischen Musikschule. „Darauf bereiten wir sie vor.“ Konzerterfahrung erhielten sie unter anderem beim Musikschultag, zu dem am Samstag über 250 Kinder und Jugendliche auf der Bühne am Saporisha-Platz standen.
Fast fünf Stunden zeigten sie, wie abwechslungsreich und bunt ihre Musik ist. Im Integrationskreis Regenbogen etwa animierten Jugendliche mit und ohne Behinderung zu begeistertem Applaus, das Cello-Ensemble lud zahlreiche Zuhörer zum Verweilen ein. Auch die Kleinsten rückten mit ihren Streichinstrumenten auf der Bühne zusammen. Um 14 Uhr war es dann das Junge Orchester, dass die Einweihung des neuen Wasserspiels stilecht mit Händels „Wassermusik“ vorbereitete - ein erfolgreiches, buntes Programm mit Kammermusik und Rockgruppe.
Geige wieder stärker gefragt
Die ganze Bandbreite der Instrumente werde heute wieder von den Schülern wahrgenommen, sagte Buchloh am Rand der Veranstaltung. Als Beispiel nannte er: „Immer mehr Kinder wollen Geige lernen.“ Dieses zunehmende Interesse an Instrumenten, für Buchloh ist es ein Erfolg des ruhrgebietsweiten Programms „Jedem Kind ein Instrument“ - kurz Jeki. Die Kulturstiftung des Bundes, das Land NRW und die Zukunftsstiftung Bildung hatten anlässlich der Kulturhauptstadt 2010 beschlossen, die musikalische Bildung von Kindern zu fördern. Ein Pilotprojekt, das heute auch in Hessen und Sachsen umgesetzt wird. In Oberhausen füllten die Jeki-Kinder gleich mehrfach die Luise-Albertz-Halle.
Über die Musik den Traumjob gefunden
Auch gesanglich fuhren die Musikschüler am Samstag groß auf: Mit Rock- und Pop-Liedern standen Solisten auf der Bühne - und mit einem besonderen Anliegen: „Ich will Werbung dafür machen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche singen und musizieren“, sagte Laura Albert. Die 18-jährige Gymnasiastin gilt als Nachwuchstalent in dieser Stadt: Erst kürzlich hatte sie sich im Bundesentscheid von „Jugend musiziert“ mit den schönsten jungen Stimmen aus ganz Deutschland messen können. Dennoch: Musik zu ihrem Beruf machen, das will Laura im Gegensatz zu vielen ihrer Mitschüler an der Musikschule nicht. „Eher nebenbei machen.“
Jan-Magnus Schmidt hat über die Musik seinen Traumjob gefunden: Seit elf Jahren spielt er Geige, nach dem Abitur will er Musik studieren und Toningenieur werden. „Ich mag besonders Musicals und Filmmusik.“ Der 18-Jährige spielt unter anderem im Jungen Orchester. Das sagt er, sei nicht nur musikalisch toll, sondern auch lehrreich: „Man merkt schnell, dass man nur zusammen spielen kann.“