Oberhausen. . Die Erleichterung an Oberhausens Grundschulen ist groß. Das Musikprojekt “Jeki“ (Jedem Kind ein Instrument) kann fortgeführt werden. Dies versprach NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD). 32 Grundschulen in Oberhausen nehmen an dem Projekt teil.
2300 Grundschulkinder in Oberhausen können aufatmen: Sie dürfen wohl auch im kommenden Schuljahr weiter musizieren. So verkündete es NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD). Sie verspricht: Jeki wird weitergeführt.
Wochenlang hatte es Spekulationen um den Erhalt des vom früheren CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers ins Leben gerufene Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) gegeben. Eine Zusage für die benötigten Mittel hatte die Landesregierung bislang wegen der anhaltenden Debatte um den Haushalt nicht gegeben. „Die politische Zusage zum Erhalt des Projektes steht“, heißt es nun immerhin aus dem Kulturministerium. Wenn auch: „Vorausgesetzt, der Haushalt wird wie geplant verabschiedet.“ Geht es nach dem Wunsch der Rot-grünen-Minderheitsregierung soll dies noch vor der Sommerpause geschehen. Acht Millionen Euro stünden für Jeki bereit.
32 von 39 Grundschulen beteiligt
Musikschulleiter Volker Buchloh und der städtische Jeki-Koordinator Jürgen Krautwig zeigen sich erleichtert. „Bislang sind 32 von insgesamt 39 Oberhausener Grundschulen an Jeki beteiligt, dazu kommt eine Förderschule - damit nehmen wir einen landesweiten Spitzenplatz ein“, freut sich Buchloh. Im Schuljahr 2011/12 sollen drei Grundschulen und eine weitere Förderschule folgen. Unterrichtet werden die Kinder von 47 Jeki-Lehrern. „Unsere 13 eigenen Musikschullehrer werden dabei von 34 Honorarkräften unterstützt“, so Buchloh. 450.000 Euro hat die Stadt in ihrem Haushalt dafür im aktuellen Jeki-Jahr veranschlagt.
Der einmal wöchentlich stattfindende Jeki-Unterricht ist für die Erstklässler noch kostenlos. In der zweiten Klasse - dann wird mit dem Instrumentalunterricht begonnen - zahlen die Eltern 20 Euro monatlich. Als Instrumente stehen zur Auswahl: Violine, Viola, Cello, Kontrabass, Block- und Querflöte, Klarinette, Oboe, Saxophon, Trompete, Posaune, Horn und Tenorhorn, Gitarre, Mandoline, Baglama (türkisches Saiteninstrument), Akkordeon, Keyboard sowie Schlagwerk. Im dritten und vierten Schuljahr kommt Orchesterunterricht dazu. Dafür erhöht sich der Elternbeitrag auf 35 Euro.
Die Zahlen
Seit 2008 sind im Rahmen des Projektes mehr als 1000 Instrumente im Wert von rund 150.000 Euro angeschafft worden. „Die eine Hälfte der Kosten haben wir von der Jeki-Stiftung erhalten, die andere durch die Hilfe zahlreicher Sponsoren“, erläutert Krautwig. Allein EVO und Stadtsparkasse OB hätten mit jeweils 30.000 Euro tief in ihre Taschen gegriffen. Aber auch die Musikschüler selbst halfen durch ein vom Lions-Hilfswerk unterstütztes Konzert - bei dem 10.000 Euro zusammengekommen waren - fleißig mit. Auch für das nächste Schuljahr sind Neuanschaffungen fällig: „Wir rechnen mit Kosten in Höhe von ca. 50.000 Euro. Unser Eigenanteil beträgt 25.000 Euro - da könnten wir noch Hilfe brauchen“, werben Buchloh und Krautwig um finanzstarke Spender.