Oberhausen. .

Einen herben Spendenrückgang musste das Friedensdorf International in 2011 hinnehmen: die Hilfsorganisation verkündete bei ihrer Mitgliederversammlung am Wochenende einen Bilanzverlust von 28.000 Euro.

Mit dieser schlechten Nachricht schließt Susanne Grünewald ihr erstes Jahr als Vorsitzende des Vereins „Aktion Friedensdorf“ ab. Zum Vergleich: 2010 hatte das Friedensdorf noch einen Bilanzgewinn von 140.000 Euro verbucht.

Fortführung der Arbeit - noch - gewährleistet

Rund 400 Spendeneinzahlungen weniger zählte das Friedensdorf 2011. Vor allem kleinere Spenden, die auf Geburtstagsfeiern oder Jubilarehrungen gesammelt werden, seien zurückgegangen. Viele Spender seien den Hilfsaufrufen aus Ostafrika gefolgt, wo 2011 eine der schlimmsten Dürren rund 11,5 Mio. Menschen in Hungersnot brachte.

Japanische Förderer, die rund ein Fünftel des gesamten Spendenaufkommens vom Friedensdorf aufbringen, haben nach dem Tsunami im März 2011 ihren Fokus aufs eigene Land gelenkt. „Dennoch wurde aus Japan weitergespendet“, so Grünewald.

Trotz der Spendeneinbußen sei die Fortführung der Arbeit – noch – gewährleistet. Und die Hilfe der Friedensdorf-Mitarbeiter ist so gefragt wie lange nicht: Für 585 Kinder liegen derzeit Hilfsanfragen vor.

130 Tonnen Hilfsgüter

2011 nahm das Friedensdorf 371 Kinder aus sechs Nationen neu auf, die in ihren Heimatländern medizinisch nicht behandelt werden konnten. 104 Kliniken in Deutschland, zwei mehr als 2010, haben die Kinder kostenlos behandelt. 413 Kinder sind zurück in ihre Heimat gebracht worden. Die Kosten für diese Einzelfallhilfen sind gestiegen: um 300.000 Euro.

Mit rund 130 Tonnen Hilfsgütern und Geldspenden unterstützte das Friedensdorf-Team 2011 auch Gesundheitsstationen, Krankenhäuser, Schulen und Friedensdörfer in zehn Ländern. So wurde 2011 etwa ermöglicht, dass in Usbekistan 172 Kinder orthopädisch behandelt und 159 Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte operiert werden konnten.