Oberhausen. Deutsch-marokkanischer Künstler Mohammed Ouammi führt zweites Kunstprojekt im Friedensdorf durch

Im Herbst 2011 hatte Mohammed Ouammi sein erstes Kunstprojekt mit Friedensdorf-Kindern durchgeführt. Jetzt besuchte der Künstler die Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten erneut. Damals war ein bunter Friedensbaum entstanden, der anstelle von Blättern die Anfangsbuchstaben der Namen der kleinen Künstler trägt.

Beim aktuellen Projekt, das der deutsch-marokkanische Künstler im Friedensdorf durchführte, ging es um Gesichter. Unter dem Titel „Faces of the world“ malten Jungen und Mädchen verschiedene Gesichter auf Holzplatten, um die Vielfältigkeit, aber auch die Einzigartigkeit der Menschen zu zeigen. Dabei fertigten sie keine Selbstportraits an, sondern zeichnen Bilder von Picasso nach und gaben diesen Vorlagen ihren ganz persönlichen Charakter.

Vorbereiten für das Schreibenlernen

„Neben den Ergebnissen ist auch der Prozess des Zeichnens an sich von Bedeutung. Zum einen bieten die Zeichenstunden den Kindern die Möglichkeit, sich kreativ zu betätigen, zum anderen wird ihre Feinmotorik geschult. Was vor allem für Kinder mit Verletzungen an den Händen wichtig ist“, sagt Friedensdorf-Sprecherin Heike Bruckmann. So dient die richtige Pinsel- oder Stifthaltung als gute Vorbereitung für das Schreibenlernen. Einige Kinder konnten in ihrer Heimat nicht oder nur unregelmäßig zur Schule gehen und können nicht richtig lesen und schreiben. Das Friedensdorf bemüht sich durch Angebote im Lernhaus, den Kindern neben der körperlichen Gesundung auch in dieser Hinsicht Unterstützung für ihren Lebensweg zu geben.

Mohammed Ouammi geht in seinen Bildern der Frage nach, wer wir sind und woher wir kommen. Er nutzt die Kraft der Farben, die ihn fasziniert. Er wurde in Marokko geboren, lebt in Europa, u.a. in Deutschland und hat das „wood painting“ kreiert, bei dem Holz künstlerisch recycled wird.