88 verletzte und erkrankte Kinder neu im Friedensdorf
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Oberhausen. . Mädchen und Jungen aus Krisengebieten hat das Friedensdorf eine medizinische Behandlung in Deutschland ermöglicht. Die Zwischenlandung in Kabul war schwierig, die Lage vor Ort ist trostlos.
Es ist schon dunkel, doch die grellen Scheinwerfer am Düsseldorfer Airport erhellen die Gesichter der 88 Mädchen und Jungen, denen das Friedensdorf eine medizinische Behandlung in Deutschland ermöglicht.
Ein kleiner Junge begegnet der Szenerie mit einem Lächeln, das die Lücken zwischen seinen Milchzähnen freilegt. Sein Lächeln symbolisiert die Hoffnung, mit der die kleinen Patienten ihre Reise angetreten, ihre Eltern sie in die Obhut des Friedensdorfes gegeben haben. Möglichst schnell sollen sie zurückkehren und vor allem gesund.
Zwischenlandung in Kabul
Ihre Tapferkeit und Geduld sind beeindruckend und erschreckend zugleich. Zu lange haben sie in ihrer Heimat ihre Krankheiten und Verletzungen ertragen müssen, ohne Hilfe erhalten zu können. Das hat sie „abgehärtet“.
Während der letzten Tage hatten die Mitarbeiter gebangt, ob die Zwischenlandung im stark verschneiten Kabul gelingen würde. Sie ist gelungen und das ist zu großen Teilen der Souveränität der Air-Bucharest-Crew zu verdanken.
Zukunft im Ausland
Nicht nur das Wetter hatte jedoch für bedrückte Stimmung in Kabul gesorgt. „Verlassen“ ist ein treffendes Wort für die gesamte Lage, die sich dem Friedensdorf-Einsatzteam bot, das bereits von Mitte Januar bis Anfang Februar in Kabul war, um gemeinsam mit den afghanischen Partnern des „Roten Halbmondes“ die letzten organisatorischen Vorkehrungen für die Charterflüge zu treffen.
„Gebildete junge Menschen, die so wichtig für die Zukunft des Landes wären, sind in der Hauptstadt Afghanistans nahezu unauffindbar, denn wer kann, sucht seine Zukunft im Ausland“, bedauerten die Mitarbeiter.
Keine medizinische Versorgung
Diese Möglichkeit ist vielen anderen Menschen verwehrt. Arme und kranke Menschen sind gezwungen zu bleiben. Sie sind vom Stadtkern an den Rand Kabuls gedrängt worden und fristen dort bettelnd ihr Dasein. Eine medizinische Versorgung ist für sie wie auch für die meisten Familien in den Provinzen unerschwinglich und so unerreichbar, obwohl viele sie dringend benötigen.
Neben den 65 Kindern aus Afghanistan und elf Kindern aus Tadschikistan sind auf dem Rückflug bei weiteren Zwischenlandungen sieben Kinder aus Usbekistan, drei Kinder aus Armenien und zwei Kinder aus Georgien nach Deutschland geholt worden, die nun ebenfalls eine medizinische Behandlung erhalten werden. Zuvor wurden beim Hinflug 68 in Oberhausen wieder genesene Kinder mit ihren Familien vereint.
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