Oberhausen.
Die unter erheblichem Spardruck stehende Stadt Oberhausen wird in der nächsten Theater-Spielzeit 2012/2013 die durch Lohnerhöhungen um gut 240.000 Euro gestiegenen Personalkosten des Theaters nicht ausgleichen. Vielmehr muss das Theater zusätzlich zu den bereits 2008 im alten Sparpaket beschlossenen Kürzungen von 104.000 Euro nochmals 100.000 Euro sparen. Im Vergleich zu den Jahren vor 2008 erhält das Theater von der Stadt damit einen um insgesamt 1,1 Millionen Euro gesunkenen Zuschuss - dieser beläuft sich nun „nur“ noch auf 7,785 Millionen Euro.
Kultur- und Finanzdezernent Apostolos Tsalastras tröstet die Theaterleute mit dem Versprechen des Landes NRW, seinen Zuschuss ans Theater Oberhausen im Rahmen des sogenannten Theaterpaktes zu erhöhen. „Damit hat das Theater in der Spielzeit 2012/13 mehr Geld zur Verfügung als in der jetzigen“, sagte Tsalastras im Haupt- und Finanzausschuss. CDU-Fraktionschef Daniel Schranz hält dagegen: „Letztendlich fehlen dem Theater diese 100.000 Euro.“ Ratsherr Dirk Paasch (Linke Liste) wirft der Stadtspitze Heuchelei vor. „Sonntags loben alle die Brillanz des Theaters und schmücken sich mit dessen Leistungen, um danach dem Theater Geld wegzunehmen. Das ist fürs Theater eine Katastrophe. So kann man auch einen hervorragenden Intendanten wegloben.“
Theaterbesucher müssen mit Einschränkungen rechnen
Die Spitze des Oberhausener Theaters warnt im neuen Wirtschaftsplan, dass die Landes-Extrafinanzspritze für die NRW-Theater in diesem Jahr noch lange nicht sicher sei - ein Bescheid stehe noch aus. Deshalb müssten die Theaterbesucher mit herben Einschränkungen rechnen. „Sollten die erhöhten Landesmittel nicht zur Verfügung stehen, ist mit einer deutlichen Reduzierung des Spielbetriebs zu rechnen.“ Dann würden die Zahl der Vorstellungen als auch die Zahl der Neuproduktionen deutlich verringert.
Das Theater kalkuliert für die Spielzeit 2012/13 mit Gesamtkosten von 9,229 Millionen Euro (plus 243.000 im Vergleich zu dieser Saison), davon betragen allein die Personalkosten 7,173 Millionen Euro. An Erträgen will das Theater selbst nur 600.000 Euro erwirtschaften, hinzu kommen mindestens 630.000 Euro Landeszuschüsse.
Was die Oberhausener Chefs verdienen