Oberhausen. Erstmals wird das NRW-Theatertreffen in diesem Jahr im Theater Oberhausen über die Bühne gehen. In den Vorjahren waren Düsseldorf und Wuppertal die Gastgeber. Das Kernprogramm bilden 2012 acht Inszenierungen von 19 NRW-Theatern. Welche das sind, entscheidet bis zum 26. April eine Jury.
Vögel auf Telefonkabeln – sie sind in diesem Jahr das Symbol des NRW-Theatertreffens, das erstmals im Theater Oberhausen stattfindet. Wie die Vögel zu den Kabeln, kommen die Vertreter der 19 Stadt- und Landestheater aus dem ganzen (Bundes-)Land nach Oberhausen. Dort bleiben sie eine Weile, um – genauso wie die Vögel – gemeinsam zu gucken. In diesem Fall jedoch nichts beliebiges, sondern ausgesuchtes Theater.
Theater genießt guten Ruf
Vom 10. bis zum 17. Juni richtet das Theater Oberhausen das jährlich rotierende Festival aus. In den zwei Vorjahren fand es in Düsseldorf und Wuppertal statt. „Wir haben uns als Theater einen guten Ruf erarbeitet, da war es naheliegend, dass wir als Veranstalter in Frage kommen“, sagt Intendant Peter Carp stolz. Gefördert wird das Treffen mit 200.000 Euro vom NRW-Kulturministerium, 20.000 Euro steuert das Theater selbst bei.
Und was haben die Oberhausener zu erwarten?
„Die Oberhausener und alle Gäste von außerhalb haben hier die Möglichkeit, eine Menge Theater aus verschiedenen Häusern zu sehen, Inszenierungen zu vergleichen und hinterher mit den Künstlern zu besprechen. Diese Vielfalt ist es, die die Festival-Stimmung ausmacht“, sagt Carp.
Qualifizierte Jury
Das Kernprogramm bilden acht Inszenierungen der 19 NRW-Theater. Welche das sind, entscheidet bis zum 26. April eine Jury, bestehend aus Theaterintendant Peter Carp, der Dramaturgie des Theater Oberhausens, dem Journalisten Vasco Boenisch und dem künstlerischen Leiter des NRW-Theatertreffens, Holger Weimar. Neben der technischen Umsetzbarkeit vor Ort geht es auch darum, die interessantesten Stücke herauszufinden. „Es ist unglaublich, was für Welten teilweise zwischen den Stilen von örtlich benachbarten Theatern liegen“, sagt Weimar.
Neben den Aufführungen wird es ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen und Diskussionsforen geben. „Wir wollen zeigen, dass wir keine Kunst im Elfenbeinturm machen, sondern mit den Zuschauern über die Zukunft des NRW-Theaters und seines Publikums reden“, erklärt Weimar.
Während des Treffens im Juni prämiert eine Festival- und eine Jugendjury die Inszenierungen in verschiedenen Kategorien. Als Gastgeber führt auch das Theater Oberhausen ein Stück auf – jedoch außer Konkurrenz. Ebenfalls außer Konkurrenz: das Gastspiel des Theaters Laznia Nowa aus Krakau. Polen ist in diesem Jahr NRW-Partnerland.
Weitere Pläne
- Gute Nachricht für Fußballfans: Das Theater überträgt die EM-Spiele und veranstaltet kein „Konkurrenzprogramm“.
- Schlechte Nachricht für Frühbucher: Tickets gibt es noch nicht. Weder den Preis, noch die Form (Einzel-, Kombi- oder Wochenticket) hat das Theater bisher festgelegt.