Oberhausen. .

Sie wollen bodenständig, volksnah, bescheiden, offen und umweltbewusst im Wahlkampf bei den Bürgern erscheinen und steigen deshalb aufs Rad: Die Oberhausener CDU-Spitzenkandidaten im Kampf um den Einzug in den Landtag, Architekt Wilhelm Hausmann und Politik-Lehrerin Simone-Tatjana Stehr, radeln in den nächsten Wochen mit anderen CDU-Kollegen, wie der Bundestagsabgeordneten Marie-Luise Dött, regelmäßig durch Oberhausen.

„Wir haben keinen dicken Wahlkampf-Bus, sondern wollen mit den Leuten direkt über den Gartenzaun reden“, sagt Parteichef Hausmann zum offiziellen CDU-Wahlkampfauftakt in dieser Woche. „Das ist gelebte Bescheidenheit, das ist preiswert und umweltfreundlich. Schließlich ist Oberhausen insbesondere durch unsere Anträge fahrradfreundliche Stadt geworden.“

"Wir wollen keine protzige Materialschlacht"

Mit einem Mini-Einsatz von Plakaten (600 Kandidaten-Fotos) und Kugelschreibern setzen die Christdemokraten auf einen Spar-Wahlkampf. „Wir wollen keine protzige Materialschlacht, das passt nicht in die Zeit, in der wir von der Bevölkerung so große Zumutungen aufbürden müssen“, meint der CDU-Chef.

Inhaltlich greifen Hausmann und Stehr die seit Jahrzehnten in Oberhausen regierende SPD gleich an mehreren Punkten an:

Image: „Es reicht uns endgültig, dass Oberhausen bundesweit in den Medien als Elendsviertel von Deutschland vorgeführt wird - Tsalastras, Frind und andere SPD-Größen gefallen sich darin, auch noch diese Sichtweise zu unterfüttern“, meint Hausmann. Marie-Luise Dött sieht die Medienberichte als Gefahr für diese Stadt. „Das wird auch noch von der Stadtspitze breit getreten. Das ist schlecht für Oberhausen.“ Die CDU will mit einer 5000 Stück großen Postkarten-Verteilaktion mit schönen Oberhausener Fotos aus dem „Selbstbejammerungstal“ herauskommen - und die Bürger aktiv fragen: „Was wünschen Sie sich für Oberhausen?“

Gemeinsamer Unterricht für Behinderte und Nichtbehinderte

Bildung: Stehr wirft der Stadt vor, sich zu wenig und nicht langfristig um die Entwicklung der Schulen zu kümmern. Es komme nun auf die konkrete Ausgestaltung der neuen Schulstruktur inklusive der gemeinsamen Unterrichtung von Behinderten und Nichtbehinderten an. Hausmann kritisiert, dass sich die SPD und die Stadtspitze nicht für die Einrichtung einer Hochschul-Filiale in Oberhausen einsetzt.

Stärkungspakt: Hausmann wertet die 65-Millionen-Finanzspitze des Landes als „Schwächungspakt“, weil Oberhausen dafür zu viel aus eigener Kraft sparen muss. „Sinnvoller ist es, Finanzhilfen zur Unterstützung des Sparens zu geben.“

Täuschung: Die CDU glaubt, die SPD versuche, die Bürger in Oberhausen zu täuschen. „Sie verschleppt und verzögert alle Entscheidungen über das 40-Millionen-Euro-Sparpaket bis nach der Landtagswahl, damit über die Kürzungen und Belastungen für die Bürger vorher nicht geredet werden kann.“ Nach der Wahl sause dann der Sparhammer auf die Bürger herab.