Oberhausen. .

„Bis dass uns der Tod scheidet“ wird heutzutage nicht mehr allzu oft Ernst genommen. Nicht so bei der 90-jährigen Erika und dem 87-jährigen Günter Weishaupt. Das Ehepaar feiert heute seinen 65. Hochzeitstag.

Vor 67 Jahren lernten die beiden sich durch Klassenkameraden, die gleichzeitig Verwandte von Günter Weishaupt waren, kennen. Auf einem Fest im Hunsrück, dem damaligen Wohnort, kam es zu ersten Schwärmereien. „Ich hab’s heute noch vor Augen, wie ich Erika damals nach Hause gebracht habe“, schwelgt Günter Weishaupt in Erinnerungen.

"Ich war zweieinhalb Jahre älter als Günter."

Dabei war es keineswegs Liebe auf den ersten Blick: „Ich war zweieinhalb Jahre älter als Günter. Ich dachte mir, dass es nicht akzeptabel sei, einen jüngeren Mann kennen zu lernen“, berichtet die 90-jährige Ehefrau. Aber Günter Weishaupt schaffte es doch, das Herz seines Schwarms zu erobern. Nach einem halben Jahr verlobte sich das Liebespaar schließlich. 1954 adoptierten die Eheleute Dieter, ihren jetzt 58-jährigen Sohn.

Zur Eisernen Hochzeit feiern die Weishaupts in einem kleinen Kreis. Wenige Verwandte, Freunde aus der Kirchengemeinde und Oberbürgermeister Klaus Wehling sind zu Gast. „Es gibt noch eine Überraschung für meine Mutter, die ich aber noch nicht verraten kann“, kündigt Dieter an.

Brief von Bundespräsident Joachim Gauck

In der Tat feierte das Ehepaar schon einige Jubiläen. Jedes Mal wurde ein großes Fest gefeiert mit weit über 100 Gästen. „Wir haben ja schon genug gefeiert, man wird ja auch schließlich nicht Jünger“, scherzt Erika.

Besonders über einen Brief von Bundespräsident Joachim Gauck freute sich das Paar. Dieser gratulierte zum 65. Hochzeitstag. Nach so einer langen Zeit lieben sich die beiden immer noch, sagen sie.

"Ich bereue keinen Tag"

Auf die Frage, was das Rezept ihrer lang anhaltenden Ehe ist, antwortet Erika einfach: „Wir haben uns nun mal die Treue geschworen.“ Bis heute hat das Ehepaar keine nennenswerte Ehekrise bewältigen müssen. „Ich bereue keinen Tag und werde es auch niemals bereuen“, verspricht Günter Weishaupt.