Ihre Diamantene Hochzeit begehen Ruth und Helmut Behmenburg am kommenden Sonntag, zugleich steht der 82. Geburtstag der Ehefrau an. Sie haben also doppelten Anlass zum Feiern, verzichten aber auf gegenseitige Geschenke: „Wir überraschen uns damit, dass wir noch da sind.“
Immerhin haben Menschen ihrer Generation einen Weltkrieg er- und überlebt. Helmut Behmenburg (fast 84), der als Sohn des Gärtners auf Schloss Landsberg aufwuchs, erlebte das Kriegsende bei der Marine in Ostfriesland. Seine Gattin, gebürtige Kettwigerin, erinnert sich an die „schlimme Zeit“, an quälenden Hunger: „Es widerstrebt mir heute noch, Brot wegzuwerfen.“
Ja-Wort am 26. Februar 1952 gegeben
Den Mann ihres Lebens traf sie erstmals bei der Geburtstagsfeier seines älteren Bruders. Am 26. Februar 1952 gaben sie sich im Kettwiger Rathaus das Ja-Wort, das seit nunmehr 60 Jahren unwidersprochen gilt. Ihre erste gemeinsame Wohnung lag in seinem Elternhaus, im Gärtnerdomizil auf Landsberg. Behmenburgs lebten bis 1964 dort, dann bauten sie in Heiligenhaus ein Eigenheim für sich und ihre beiden Kinder.
Die Tochter ist heute 54, der Sohn starb zu ihrem großen Leid mit 28 Jahren nach schwerer Krankheit. Ein erneuter Umzug verpflanzte sie 1992 nach Mülheim, in eine Eigentumswohnung unweit des Wasserbahnhofs, wo sich das Ehepaar bis heute selbstständig versorgt.
Zahlreiche Mitbringsel dekorieren die Wohnung
Helmut Behmenburg, der schon als 14jähriger Junge bei einem Elektrogroßhändler in die kaufmännische Lehre gegangen war, kam später als Außendienstler weltweit herum, häufig begleitet von seiner Frau. Er schwärmt von all den Dienstreisen nach Asien, Arabien, Mittelamerika: „Ich war elf Mal in Indien und habe im Ausland immer gerne Märkte besucht, weil man dort die Menschen kennen lernt.“
Entsprechend zahlreich sind die Mitbringsel, mit denen das Paar seine Wohnung dekoriert hat. Gefragt nach seinem liebsten Souvenir holt Helmut Behmenburg eine winzige chinesische Vase vom Bord, die mit feinen Pinselstrichen auf der Innenseite bemalt ist. „Meinen 70. Geburtstag“, berichtet er, „habe ich mit der ganzen Familie auf Jamaika gefeiert. Das war unsere letzte große Reise.“
Der Enkelsohn revanchiert sich demnächst und fährt die Großeltern, als diamantenes Hochzeitsgeschenk, für einige Tage in den Odenwald, wo sie früher eine Ferienwohnung hatten. Die Behmenburgs waren lange nicht mehr weg. Sie freuen sich drauf.
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