Oberhausen. .
Gemeinsam oder gar nicht - das ist seit 65 Jahren das Lebensmotto von Erna und Robert Erler (beide 87). Heute feiern sie mit ihren Kindern Lilo (62), Edith (54) und Rolf (51), den fünf erwachsenen Enkeln, Freunden und Nachbarn die „Eiserne Hochzeit“.
Es war keine einfache Zeit, als sich die beiden Oberhausener 1942 das erste Mal begegneten. „Das war auf einem Klassenfest meiner Schule“, erinnert sich Erna Erler und ihr Mann ergänzt: „Ich wurde von einem Arbeitskollegen von der Gutehoffnungshütte mitgenommen, seine Freundin ging auch dort zur Schule. Und diese hatte eine Freundin - Erna.“
Schnell kamen Erna und Robert ins Gespräch, verstanden sich prompt. Doch der Krieg sollte der vielversprechenden Bekanntschaft dazwischen kommen.
„Ich war bei der Luftwaffe und musste zum Einsatz. Ende 1945 geriet ich in holländische Gefangenschaft“, erzählt Erler. Bald darauf kehrte er jedoch nach Oberhausen zurück.
Nach dem Krieg fanden sie sich wieder
Bevor er jedoch 1951 wieder als technischer Zeichner bei der GHH anfing, arbeitete er sechs Jahre als Schweißer bei der Ruhrchemie. Dort begegnete er zufällig der Freundin seines früheren Arbeitskollegen. Als diese dann sagte „die Erna arbeitet auch hier“, half sie dem Glück ein zweites Mal auf die Sprünge.
Erna und Robert fanden wieder zueinander. „Als wir uns wiedersahen, war sofort klar, man hat sich gefunden“, sagt Erna Erler heute und ihr Mann erinnert sich: „Es war schon nach einer Stunde wieder so, als wären wir nie getrennt gewesen.“
Als sie am 18. Januar 1947 heirateten, wurde auf dem großen Grundstück von Ernas Familie in Schmachtendorf gefeiert. Von da an gab es sie nur noch als Team. Robert Erler notierte im Frühjahr 1947 in seinem Tagebuch: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für uns. Wir müssen nun unsere Lebensweisen und Gewohnheiten an den anderen anpassen. „Das haben wir bis heute durchgezogen“, sagt er. „Und zum Glück wurden wir von Krankheiten oder ähnlichem verschont“, sagte seine Frau.
Ob bei der Organisation von Haushalt und Beruf, der Robert Erler bis nach Indien führte, oder bei ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Evangelischen Arbeiterbewegung: Mit dem Erler-Rezept kann gemeinsames Glücklichsein so einfach sein.