Oberhausen. .
Aus polizeilicher Sicht sei Oberhausen und gerade der Norden der Stadt „Gott sei Dank eine Provinz“. Das sagt Volker Manderscheid, Bezirksbeamter in der Walsumermark. „Wenn andere Großstädte diese Probleme hätten, würden sie sich kaputtlachen.“
Dennoch, auch in Sterkrade gibt es Einbrüche, Randale und Ruhestörungen und das subjektive Sicherheitsgefühl von Bürgern ist beeinträchtigt. Beispielsweise durch einige Jugendliche, die in Mitte herumstreunen, abhängen, „die erreicht man einfach nicht“, sagt Bezirkspolizist Andreas Möllenbeck, „da ist es manchmal nicht weithin bis zu Straftaten“. Doch auch, wenn die Jugendlichen vielleicht gar nichts täten, Bürger beschwerten sich trotzdem. Weil sie sich gestört fühlten.
Das Kernproblem in Sachen Sicherheit in Sterkrade-Mitte sieht Andreas Möllenbeck eindeutig beim Kleinen Markt. Hier halten sich besonders in den wärmeren Monaten Männer und Frauen auf, die zum Teil obdachlos sind und dort Alkohol konsumieren. Es wird lautstark diskutiert, mitunter werden Passanten angepöbelt. Anwohner und benachbarte Geschäfte fühlen sich jedenfalls stark beeinträchtigt.
Möglichkeit schien gefunden
„Das Trinken von Alkohol im öffentlichen Raum ist nicht verboten“, sagt Bezirksbürgermeister Dieter Janßen (SPD), „wir haben keine Handhabe, die Menschen dort zu vertreiben“. Und einfach nur das Problem zu verlagern, so Janßen, das wollte man verhindern.
Seit Monaten liefen deshalb Gespräche zwischen den Betroffenen, dem Eigentümer der Kaufland-Immobilie, der Polizei. Eine Möglichkeit schien gefunden: Der Gruppe vom Kleinen Markt sollte eine Alternative angeboten werden, ein Wartehäuschen am Kaufland-Parkhaus, zentral gelegen, aber ohne direkte Nachbarn.
Nun ist Wolfgang Hirsch, der Eigentümer der Kaufland-Immobilie, nicht mehr mit der Lösung einverstanden, erklärt Dieter Janßen. „Wir warten auf einen Termin, um uns die Örtlichkeit noch einmal gemeinsam anzuschauen.“ Zwecks Umstimmung. Die Sterkrader Kaufleute ihrerseits dringen auf eine Lösung in diesem Frühjahr.