Oberhausen.

Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) hat in einem Interview mit der WAZ die Oberhausener auf einen harten Sparkurs eingestimmt – und Fehler der Sparkassen-Kontrolleure im 22-Millionen-Euro-Kreditdebakel um „Sport-Concept“ eingeräumt.

„Wir gehen jeden Bereich detailliert durch, jeder wird die Einsparungen spüren, auch die Bürgerinnen und Bürger. Kein Bereich wird verschont bleiben: Wir haben eine grobe Richtung von zehn Prozent Einsparungen vorgegeben.“ Dabei würden auch Taktzeiten der Busse, die Auslastung der Buslinien oder auch die Anmeldezahlen an den Schulen genau unter die Lupe genommen.

Zwar gebe es noch keine konkreten Ergebnisse über Spareinschnitte der verschiedenen Arbeitsgruppen in der Verwaltung, doch: „Wir sind dabei, die Stadt und die Beteiligungsgesellschaften effizienter zu organisieren, wir prüfen etwa Rechnungs- und Beschaffungswesen, IT-Bereich, Fortbildungen oder Lohnabrechnungen zu zentralisieren.

"Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben"

Wir wollen die natürliche Fluktuation der Stadtbediensteten noch stärker nutzen als bisher. Dazu müssen dann auch Aufgaben und Dienstleistungen eingeschränkt werden. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben.“

Zur Kreditaffäre der Sparkasse wies Wehling darauf hin, dass er als sogenannter Beanstandungsbeamter nur beratend an den Sitzungen des Verwaltungsrates oder des Risikoausschusses (Prüfinstanz für Großkredite) teilnehme. Und sagte dann: „Ich will mich aber nicht aus der Verantwortung stehlen. Der Verwaltungsrat kann nur kontrollieren, wenn er alle notwendigen Informationen dazu bekommt.“ Der Vorstand habe die Gremien bei diesem Kreditfall mit „unzureichenden Informationen“ versehen. „Mich hat die Entwicklung sehr getroffen. Es ist bedenklich, wie sich Führungskräfte verhalten haben. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir hartnäckiger nachhaken sollen.“

Der Oberbürgermeister verteidigte zudem sein Einsatz für eine höhere Besoldung des neuen Kämmerers Apostolos Tsalastras und die Neuberechnung falsch kalkulierter Müllgebühren nur für die Kläger.