Oberhausen.

Es ist ein tristes Bild, das sich den Besuchern der Marktstraße bietet. Prangt an einem Laden noch das Neueröffnungsschild, sind die Fenster des Nachbargeschäfts schon wieder mit Papier zugeklebt – das Mietkarussell in der Innenstadt dreht sich weiter.

Wo bisher der Textildiscounter Kik war, wird es nun im Frühjahr einen Nachfolger geben. „Sicherlich eine ansprechende und interessante Lösung“ kündigt City-Manager Franz Muckel an. Wann genau Kik nun im ehemaligen Woolworth-Geschäft neu eröffnet, ist derweil noch unklar, hatte sich doch die Eröffnung der neuen Woolworth-Filiale wegen fehlender Brandschutzvorkehrungen verzögert.

Das Geschäft „Happy Shopping“ gegenüber vom Café Extrablatt am Altmarkt steht mittlerweile leer, und auch beim Nachbarn „Carpe diem Outlet“ prangt ein „Wir schließen“-Schild im Schaufenster.. Die gesamte Fläche von „Happy Shopping“ mietet nun aber ein weiterer Textilhandel an. „Dieses Geschäft geht wieder mehr in Richtung preiswerte Schiene“, so Muckel.

"Wie bei einem Tsunami"

Das Café „Zunder“ gegenüber verspricht zwar noch: „In Kürze geht es weiter“, tatsächlich laufen aber schon seit November Gespräche mit möglichen Nachfolgern. Es wird wohl wieder eine Gastronomie mit Außenbereich sein, die das „Zunder“ beerbt. Wieso das Café allerdings geschlossen hat, weiß auch Muckel nicht: „Das entzieht sich meiner Kenntnis.“

Bald könnte aber endlich Klarheit über die Zukunft des Kaufhof-Gebäudes herrschen. Denn diese Woche führen die irischen Eigentümer Gespräche mit mehreren Interessenten. Relativ sicher ist allerdings, dass es keinen Einzelmieter wie Kaufhof mehr geben wird. „Das wäre ein Glücksfall“, so der City-Manager. Stattdessen könne man sich eine kleine Einkaufspassage vorstellen. Eine Eröffnung wird es dieses Jahr aber wohl nicht mehr geben. „Ich bin nicht so optimistisch zu glauben, dass dort noch vor Weihnachten jemand drin sein wird“, sagt Muckel.

Derweil sinken die Ladenlokalmieten im Innenstadtbereich weiterhin. Schon seit der Eröffnung des Centros vor 15 Jahren hält der Abwärtstrend an – einen immensen Sprung gab es aber erst zwischen den Jahren 2001 und 2002. In diesem Zeitraum haben sich die Ladenmieten in etwa halbiert. „Das ist wie bei einem Tsunami“, erklärt City- Manager Muckel. „Erst mit zeitlicher Verzögerung zeigen sich die ganzen Auswirkungen.“ So hatte man vor der Eröffnung des Centro schnell noch Mietverträge abgeschlossen, die dann zu diesem Zeitpunkt ausliefen. Weil keine Nachfrage mehr da war, mussten die Mieten dann drastisch reduziert werden.