Oberhausen.

Barnie ist ziemlich klein, aber dann wieder doch der Größte. Eigentlich heißt Barnie ja auch Barnebie from Colour Rainbow. Trotz seines britisch klingenden Namens ist er aber waschechter Deutscher, gebürtig in Recklinghausen, wohnhaft in Oberhausen. Der Yorkshire-Terrier Barnebie (9) ist gewissermaßen das Maskottchen des Hundesportvereines MV Buschhausen. Denn dort mischt er bei den Begleithunde-Prüfungen unter den ganz Großen kräftig mit.

Im Moment gerade ist aber nichts mit Hundeplatz. „Wenn es draußen so nass ist, mag Barnebie das auch nicht“, sagt Herrchen Rolf Scholten (47). Da liegt der kleine Terrier mit dem Schnauzbart und den kecken braunen Augen lieber auf dem Sofa. Barnie ist schließlich schlau. Und ein gutes Team gemeinsam mit Rolf Scholten. Davon zeugen viele Pokale, die die beiden bei Prüfungen des MV Buschhausen gewonnen haben.

Klein, silbrig, zieren die Trophäen das Wohnzimmer der Familie Scholten. Ein Pokal allerdings fällt völlig aus dem Rahmen. Das Prachtstück ist größer als der komplette Barnie. „Das ist ein Wanderpokal“, erklärt Scholten. Weil Barnie den Pokal fünf Mal gewonnen hat, durfte das imposante Teil jetzt in Familie Scholtens guter Stube sesshaft werden.

Der Überflieger aus der Welpenschule kommt nun groß raus

Wie landete Scholten mit seinem Yorkshire-Terrier nun eigentlich in einem Verein, in dem sonst nur große Tiere zeigen, was in ihnen steckt. „Ich war mit ihm in der Welpenschule des MVB“, erzählt der Oberhausener. Barnebie sollte schließlich richtig erzogen werden. Auch bei kleinen Hunden hält es Scholten für wichtig, dass sie gut hören. Also machte er mit dem damals noch jungen Barnie den Hundeführerschein. Dazu gehörte, dass Barnie Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Fuß“ lernte. „Und ich musste lernen, wie man als Mensch einem Hund etwas vermittelt“, erzählt Scholten.

Der Oberhausener entschied sich schließlich, weiter zu machen, mit Barnie die Begleithundeprüfung zu absolvieren. Dazu musste er in den Verein eintreten. Als Barnie und er dann mit dem Training begannen, „haben mich alle anderen Vereinsmitglieder ausgelacht“, erzählt Scholten. Die anderen hatten eben alle große Hunde. „Man musste schon ein dickes Fell haben“, erinnert sich Barnies Herrchen an die Anfänge auf dem Hundeplatz.

Doch Barnie schaffte die Begleithundeprüfung mit Bravour. Dazu gehört etwa der Part „Unterordnung“, bei dem der Hund neben den Grundkommandos auch mit und ohne Leine neben seinem Menschen herlaufen muss. Oder: Das Tier bleibt alleine an einer Stelle liegen, während der Mensch sich entfernt. Oder: Bei einem Wesenstest wird geprüft, ob sich der Hund mit Artgenossen verträgt, freundlich zu anderen Menschen ist, Radfahrer und Jogger in Ruhe lässt.

Barnie beherrscht all das perfekt. Und wäre er nur größer, dann hätte er längst die Gebrauchshundeprüfung absolvieren dürfen. Aber dafür braucht es eine Mindestschulterhöhe. Auch wenn der kleine Yorkshire-Terrier die nicht aufweisen kann, lacht keiner im Verein mehr über ihn. „Sie sind jetzt alle stolz auf ihn“, sagt Scholten über seinen Hund.

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