Oberhausen. In Oberhausen ermittelten die Hundekontrolleure 1200 nicht angemeldete Vierbeiner. Über 158.000 Euro zusätzlich an Einnahmen trugen die neu erfassten Hunde allein in diesem Jahr ins Etat-Säckel.

Kontrovers wurde die Erfassung von Waldi und seinen Artgenossen durch Hausbesuche anfangs diskutiert. Ein Eingriff in die Privatsphäre durch Hundekontrollen? Doch für die Stadt hat sie sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt.

Über 158.000 Euro zusätzlich an Einnahmen trugen die neu erfassten Hunde allein in diesem Jahr ins Etat-Säckel. Erst die Zählung von Tür zu Tür brachte es an den Tag: 1200 Hunde waren in Oberhausen nicht angemeldet. Das sind mehr als zehn Prozent aller Vierbeiner in der Stadt. 10 400 gibt es nun offiziell.

Stadtsprecher Uwe Spee ist vom Geldsegen, den die Mitarbeiter der beauftragten Firma Adler in die Stadtkasse brachten, nicht allzu sehr überrascht: „Wir haben von Anfang an mit Mehreinnahmen von fünf bis zehn Prozent kalkuliert.“

Hundezählung wird sich schnell amortisieren

158.000 Euro hat die Erfassung der Hunde – vom Honorar der Firma Adler angefangen bis zu den Verwaltungskosten der Stadt – gekostet. „Allein mit den zusätzlichen Einnahmen in diesem Jahr, konnten diese Ausgaben voll bezahlt werden“, so der Stadtsprecher. Ein Plus gab es nach Angaben der Stadt diesmal nicht. Ab 2012 werden die zusätzlichen Einnahmen von 158.000 Euro aber ganz dem Haushalt zugute kommen.

Bisher auf viel Geld verzichtet

Jetzt kommt es heraus: Die recht arme Stadt Oberhausen hat jahrelang auf viel Geld verzichtet, weil sie die Steuerpflicht ihrer Bürger nicht richtig kontrolliert hat. Das war auch ungerecht gegenüber all denjenigen Hundehaltern, die steuerehrlich ihr Tier angemeldet haben - und der Allgemeinheit geben, was der Allgemeinheit per Gesetz gehört.

Auch wenn das Hundesteueraufkommen direkt nichts mit der Stadtreinigung zu tun hat: Vielleicht kann die Stadt ja Hundekot wenigstens um die Spielplätze besser beseitigen. -ps

Der anfängliche Protest gegen die Kontrollbesuche hat sich an der Haustür nicht fortgesetzt: Keine Randale, man öffnete bereitwillig, gab Auskunft. Nur die Ankündigung der „Hausbesuche“ zu Jahresbeginn hatte die Zahl der Neuanmeldungen kräftig steigen lassen. Bußgelder etwa wegen Zahlungsverweigerung mussten nicht verhängt werden.

Anmeldung wird häufig vergessen

Überwiegend gaben die noch unerfassten Besitzer an, ihren Hund erst kürzlich erhalten zu haben. „Die Entschuldigungen für die versäumte Anmeldung sind auch nicht anders als bei Autofahrern, die keinen Parkschein gezogen haben“, sagt der Sprecher. „Einfach vergessen.“ Nur die wenigsten räumten reumütig ein, ihren Fiffi schon länger zu besitzen und wurden entsprechend zur Kasse gebeten. Eine genaue Prüfung, ob diese Angaben auch stimmen, gab es jedoch nicht. Ebenso wenig musste Strafe gezahlt werden.

156 Euro zahlt übrigens der Halter für einen treuen Gefährten, je 216, wenn sich zu Bello noch Fiffi gesellt – sie also zu zweit sind --, und je 252 Euro bei einem kleinen Rudel von drei und mehr Hunden.