Wenn es im Job mal wieder wunderbar wuselig wird, nehmen geneigte Arbeitnehmer ihren Stress normalerweise zum Keimen mit aufs heimische Sofa. Julia Tysiak macht dagegen kurzen Prozess: Sie schnürt nach Feierabend ihre Sportschuhe und gibt sich auf der Tartanbahn die Geschwindigkeit. Da sage noch einer, man kann seinen Problemen nicht davonlaufen.
Kapitel 1: Am Anfang steht das Ziel
Das Herz der 20-Jährigen gehört der Leichtathletik. Seit 14 Jahren zieht es die Königshardterin regelmäßig zum Training. Und die Vorzüge der Einheiten kennt sie genau: „Leichtathletik ist wunderbar, um auf andere Gedanken zu kommen.“ Julia Tysiak betreibt ihren Sport aber nicht bloß zum Ausgleich - Julia möchte was reißen. „Bei den Westdeutschen Meisterschaften habe ich mit der Jugend-Staffel den zweiten Platz geholt.“ Die Deutsche Meisterschaft ist das Ziel - ein Traum.
Julia betreibt Leichtathletik als Leistungssport. Das funktioniert neben dem Beruf. Fünf Mal in der Woche hetzt sie nach der Arbeit zur Anlage. Mit 16 Jahren hat sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau begonnen - seit zwei Jahre arbeitet sie bei einem großen Bankhaus, fühlt sich dort wohl.
Kapitel 2: Feuer, Wasser, Sturm
Wie hat die Begeisterung für ihren Sport eigentlich angefangen? „Das war beim Kinderturnen. Beim Spiel ‘Feuer, Wasser, Sturm’ war ich grundsätzlich die schnellste.“ Schon damals meinte ihre Betreuerin: „Du musst etwas im Leistungsbereich machen!“ Gesagt, getan. Mit sechs Jahren ging es zum LAV Oberhausen, wo sie noch heute - übrigens als einzige Starterin der Frauenklasse - trainiert.
„Ich war früher kein ruhiges Kind“, sagt die 20-Jährige und lacht. „Beim Sport konnte ich nie genug bekommen - und bin lieber noch 20 Runden extra gelaufen als aufzuhören.“
Kapitel 3: Der springende Punkt
Angefangen hat alles mit dem Weitsprung. „Heute mischen sich bei mir mehrere Disziplinen“, sagt Julia Tysiak. Es ist der Siebenkampf - der beinhaltet auch das Sprinten, Hochsprung oder Speerwurf. Hier tritt sie häufig bei Wettkämpfen an. Tysiak: „Manchmal sind es auch Einzelwettbewerbe.“ Dann startet Julia in ihren Paradesdisziplinen Dreisprung, 200 Meter - oder eben: dem Weitsprung!
Kapitel 4: Leichte Athletik? Nein!
Vor drei Jahren erlebte Julia einen Rückschlag: Eine Rückenverletzung warf sie beinahe ein Jahr zurück. „Das war die schlimmste Zeit, man ist ehrgeizig, aber der Körper lässt es einfach nicht zu.“
Leistungssport bedeutet zudem Verzicht. „Süßigkeiten“, Julia Tysiak rollt mit den Augen. „Die gibt es eher weniger!“ Ein Ernährungsplan begleitet sie durch ihren Alltag. Wenig Fett, viel Protein. „Andere trinken Cola, wir Wasser oder Apfelschorle. Das ist manchmal nicht leicht.“
Auch der Freundeskreis stellt sich darauf ein. „Am Wochenende auszugehen, klappt selten, weil am Folgetag meistens Wettkämpfe sind.“ Vermisst sie etwas bei der verplanten Woche? „Nein, ich würde etwas vermissen, wenn es nicht so wäre.“
Kapitel 5: Haben Sie gerade Springen gesagt?
„Haben Sie gerade Springen gesagt? Hürden werden nicht übersprungen, sondern überlaufen!“ Trainerin Alexandra Klein klärt den Autor auf, der froh ist, dass er nicht „Hüpfen“ gesagt hat. Im Stadion Sterkrade wird fast jeden Tag geackert. Alexandra Klein begleitet Julia Tysiak, motiviert sie, bringt sie an die Leistungsgrenzen. „Julia hat in der Jugend alles abgeräumt. Heute muss sie ihr Selbstbewusstsein wiederfinden.“
Tysiak: „Vorher bin ich super nervös. Dann tritt mir meine Trainerin in den Hintern und sagt: Geh’ an den Start, du hast was drauf!“
Kapitel 6: Viel besser als die Glotze
Wofür der ganze Fleiß? „Es ist ein tolles Gefühl, beim Training seine Ziele zu erreichen. Das gibt einem viel mehr, als vor dem Fernseher zu sitzen!“
Eröffnung und Einweihung des Sterkrader Stadions am Volkspark
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