Oberhausen tut sich mit Erinnerung an Christoph Schlingensief schwer
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Oberhausen. Vor einem Jahr starb der Theater-, Film und Opernregisseur Christoph Schlingensief. In seiner Heimatstadt Oberhausen ist es noch nicht gelungen, ein bleibendes ehrendes Andenken für den Ausnahmekünstler zu schaffen.
Sein Operndorf in Burkina Faso nimmt Gestalt an. Die ersten Gebäude stehen schon. Auf der Kunstbiennale von Venedig wurde der Deutsche Pavillon kürzlich mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet – und damit auch Christoph Schlingensief, dessen für die Ruhrtriennale 2008 entworfene Rauminstallation „Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ (übrigens ein Nachbau der Herz Jesu Kirche am Altmarkt) den Hauptraum füllte.
Ein Jahr nach seinem Tod – am 21. August 2010 starb Christoph Schlingensief im Alter von 49 Jahren an Krebs – hat der Theater-, Film- und Opernregisseur weiter ein vielfaches Echo in der Internationalen Kunstszene gefunden und viele Ehrungen erfahren. Nur seine Heimatstadt Oberhausen tut sich weiter schwer damit, den Ausnahmekünstler mit einer bleibenden Erinnerung zu ehren.
Alternativen sind im Gespräch
Allein eine von seiner Mutter in Auftrag gegebene schlichte Bronzetafel neben dem Eingang zu seinem Elternhaus, erinnert ein Jahr nach seinem Tod an den großen Sohn der Stadt. Das soll sich aber nun bald ändern, hofft nicht nur Kulturdezernent Apostolos Tsalastras.
Nachdem eine erste Initiative zur Umbenennung der Straße „Am Altmarkt“ am Widerstand einiger Anwohner gescheitert war, die Umstände und Kosten durch die Adressänderungen fürchteten, sind Alternativen dazu im Gespräch: Da ist zum einen die von Gerd Lepges, dem Vorsitzenden des Freundeskreises Theater, angeregte Variante, den Königshütter Park umzubenennen. Diese Variante hätte den Charme, dass der einzige Anwohner die Villa der Internationalen Kurzfilmtage ist.
Christoph Schlingensief
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Nicht auf der Tagesordnung gelandet
Zum andern werde derzeit aber noch eine andere Umbenennungs-Variante ausgelotet, bestätigt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. Sie solle diesmal aber erst öffentlich diskutiert werden, wenn die Anwohnerschaft positive Signale gebe. Es soll sich um eine Straße mit enger Verbindung zur Vita des Künstlers handeln.
Vor der Sommerpause waren die Gespräche aber offenbar noch nicht so weit gediehen, als dass die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen darüber hätte beraten können. Deshalb war die Angelegenheit, anders als im Vorfeld angekündigt, erst gar nicht auf der Tagesordnung gelandet.
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