Oberhausen. . Denken Sie, dass die Veränderungen des Saporoshjeplatzes sinnvoll sind? Diese und weitere Fragen stellten wir den Passanten rund um den Platz. Ihre Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich.
So beklagt sich Beate Schillinger (44) über die derzeitige Parksituation. „Hier braucht man ewig, um einen Parkplatz zu finden“, erklärt sie, und auch der Lärm der Maschinen sei unangenehm.
Dagegen sieht Volkshochschul-Leiter Erwin Diederich (56) in dem Projekt eine sinnvolle Investition. „Es wird der Stadt ein neues Gesicht verleihen und die neuen Freiflächen bieten Möglichkeiten für die weitere Gestaltung“, meint er.
"Ich verstehe gar nicht, warum sie die Erde wieder aufgerissen haben"
Besonders für die Volkshochschule erhofft er sich einen positiven Effekt durch das neue Café, welches neben der Bücherei entstehen soll. „So können sich die Leute mit einem guten Buch in der Hand gemütlich ins Café setzen und die Seele baumeln lassen“, schwärmt er. Andere wiederum können sich mit den Veränderungen nicht identifizieren. „Ich verstehe gar nicht, warum sie die Erde wieder aufgerissen haben, obwohl der alte Platz doch noch in Ordnung war“, sagt Marlies Pickartz (65). Dass neben der Verschönerung des Platzes noch wichtige Abwasserleitungen erneuert werden, ist ihr neu. Des Weiteren hält sie das Projekt für überflüssig, weil nicht genau abzusehen sei, ob es wirklich die Innenstadt verschönern werde oder nicht.
Auch die Erneuerung des Spielplatzes ist sehr umstritten. So sieht Barbara Fleischmann (56) sogar eine Gefährdung für die Kinder, weil sich der Spielplatz zwischen zwei Straßen befinde. Sie ließe sie dort nicht alleine spielen, weil die Straßen die Freiheit der Kinder einschränkten. „Noch einen Zaun um den Spielplatz, dann fühlt man sich wie ein Äffchen im Käfig“, meint sie. Unterwegs ist sie mit der Mutter Jessica Jansen (29) und ihren drei Kindern Nico (6), Noah (5) und Paula (3). „Allgemein ist die Verschönerung eine gute Idee, aber ich glaube, dass der Verschleiß in der Innenstadt sehr groß ist und somit nur für kurze Zeit die Sauberkeit gewährleistet werden kann“, glaubt sie.
"Ein bisschen mehr Pflege hätte es auch getan"
Hanno Siegel (53) erinnert sich, dass es dort in seiner Kindheit einen Stadtpark mit grünen Wiesen, hohen Hecken, einem kleinen Spielplatz in friedlicher Idylle gab. Und nun sei nur noch eine Dauerbaustelle davon übrig geblieben. „Es ist totaler Schwachsinn! Ein bisschen mehr Pflege hätte es auch getan. Man hätte das Ganze so lassen sollen wie es war“, schimpft er.
Hanno Siegel ist der Meinung, dass Geld an der falschen Stelle investiert wird: „Das ist genauso sinnlos wie der Bau der neuen Brücke im Kaisergarten. Die Stadt gibt einen Haufen Geld für Erneuerungen aus, obwohl sie sich einfach für die Pflege der alten Bauwerke einsetzen könnte“.
Saporoshje-Platz
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Hinzu kommt, dass viele der befragten Passanten nichts mit dem Namen Saporoshjeplatz anfangen können, geschweige denn wussten, was genau verändert wird.
Besonders ältere Leute bedauern vermehrt, dass die Innenstadt nicht mehr so lebendig wie früher sei und das Centro immer mehr in den Mittelpunkt rücke. Modegeschäfte wie Vero Moda hätten die Innenstadt verlassen und der Kaufhof werde im nächsten Jahr folgen. Ob der Saporoshjeplatz wirklich attraktiv wird, muss er wohl vielen Bürgern noch beweisen.
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