Oberhausen. .

Tausende Besucher bei der siebten Musik-Sommer-Nacht. Wehmut im Kaufhof, wo 2012 keine Bühne mehr stehen wird.

Andreas Mertens muss schreien, damit sein Gegenüber ihn versteht. „Die Oberhausener haben hoffentlich erkannt, dass in dieser Stadt auch außerhalb der Neuen Mitte etwas los ist“. Mitten in diesem Etwas steckt der 49-Jährige am Samstagabend: Von zwei schwarz umkleideten Bühnen dröhnt 80er-Jahre-Musik in die kopfnickende und fußwippende Menge, die sich auf der Elsässer Straße verteilt hat. Tausende Besucher sind zur siebten Musik-Sommer-Nacht in die Innenstadt gekommen. Sieben Bühnen, zwölf Gruppen - eine Erfolgsgeschichte des City-Managements, von der die Oberhausener gerne mehr hören wollen.

Auch interessant

Von DerWesten

„Sobald ich lese, dass die nächste Musik-Nacht ansteht, kreuze ich mir das Datum dick im Kalender an“, sagt eine rothaarige Frau im Publikum an der Marktstraße. Auf der Bühne vor ihr entscheidet die Soul-Gruppe „Feel Fine“ gerade über ihr nächstes Lied: „You all pretty ladies, around the world“ - zum Takt der Kopie von Cameos „Word Up“ stößt die Rothaarige eine Freundin immer wieder mit der Hüfte an. Einen Abend wie diesen, meint sie, müsse man auskosten. „So viel haben wir in Oberhausen ja nicht mehr.“

Der Kaufhof zum letzten Mal Spielort

Die Glasfront des Kaufhofs schluckt das Klangwirrwarr der Straße. Ein eilig ausgedrucktes Papierschild am Eingang erklärt, dass das Dach des Parkhauses doch nicht wie angekündigt geöffnet sein wird. Wegen des schlechten Wetters spiele die Oberhausener Gruppe „Milchkaffee Blau“ deshalb im Restaurant des Obergeschosses. „Eine komische Atmosphäre“, überlegt der Mann auf der Rolltreppe noch, bevor er an der Kinderabteilung vorbei ins Restaurant lugt: Um jeden einzelnen Holztische sitzt eine Gruppe, es riecht nach Sekt und Mittagessen - nur der Gitarrenpop von „Milchkaffee Blau“ schafft Festivalstimmung. „Dafür kann man sich nett hinsetzen und etwas aufwärmen“, sagt Margitta Machnik.

7. Musik-Sommer-Nacht

picturegallery-47444_423661.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423662.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423663.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423664.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423665.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423666.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423667.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423669.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423700.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423670.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423671.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423672.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423674.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423675.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423676.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423677.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423678.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423679.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423680.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423682.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423683.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423684.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423685.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423689.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423690.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423691.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423693.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423698.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423694.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423695.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423696.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-47444_423697.jpg
© WAZ FotoPool
1/32

Wohl zum letzten Mal gehört der Kaufhof ins nächtliche Musik-Ensemble: Im Sommer 2012 soll das Haus schließen. „Den Trauermarsch übe ich schon jetzt“, sagt ein älterer Herr beim Hinausgehen - doch vorher steht ein Festtanz an: Vor den hohen Baustellenzäunen des fast fertig umgebauten Saporisha-Platzes parkt ein grüner VW-Bus. „Herr Paschulke“ ist angekündigt - und die Ska-Musikgruppe bekannt für die Leichtigkeit, mit der sie Blasmusik und Reggae, deutschen und russischen Kauderwelsch miteinander vermischt. „Das richtige Programm für unseren zukünftigen Platz der Kulturen“, sagt City-Manager Franz Muckel. Der 22-jährige Martin ergänzt: „Zum Feiern geht es sonst in andere Städte. So etwas wie heute sollte es häufiger geben.“