Oberhausen. . Seit 13 Jahren arbeitet Heinrich Beißwenger in seinem Imbiss im Oberhausener Kaufhofgebäude. Nun ist klar: Im 14. Jahr endet sein Vertrag als Untermieter. Was nach dem Kaufhof-Aus 2012 kommt, ist ungewiss.
Es duftet nach Currywurst und Pommes mit Mayo. Das Schild neben der Ladentheke verkündet, was Heinrich Beißwenger hier nach eigener Überzeugung verkauft: „Die beste Currywurst in Oberhausen – himmlisch süß und höllisch scharf“.
Seit dreizehn Jahren arbeitet Beißwenger in seinem Imbiss im Kaufhofgebäude. Nun ist klar: Im 14. Jahr endet sein Vertrag als Untermieter. So wie die Mitarbeiter des Kaufhofs sich seit Ankündigung der Schließung über ihre berufliche Zukunft Gedanken machen müssen, so fragen sich auch die „Mitbewohner“ im Gebäude, was Mitte 2012 auf sie zukommt.
Kündigung schon da
„Die Kündigung zum 30.Juni 2012 habe ich schon“, sagt Beißwenger. „Was jetzt noch passiert und wo ich in einem Jahr stehe, kann ich noch nicht sagen.“ Sorgen macht Beißwenger sich aber eigentlich keine. Er habe diverse Optionen, die ihm Sicherheit geben. „Wenn der Investor sagt, ich kann bleiben, dann mache ich das. Wenn ein neuer Pächter in das Gebäude zieht, würde ich gerne als Untermieter bleiben.“ Eines ist klar, Beißwenger ist „Frittenspezialist“ mit Leib und Seele.
Wenn er nicht in der Immobilie bleiben kann, will er in ein anderes Ladenlokal umziehen. „Der Imbiss ist mein Leben.“ Auch im Falle eines Umzuges ist sich Beißwenger sicher: „Meine Kunden kommen mit. Ich bin bekannt hier. Meine Kunden sind zu 80 Prozent Stammgäste, die bleiben auch, wenn ich ein paar Meter weiter meine Currywurst verkaufe.“
Neuanfang anderswo?
Aber auch einen Neuanfang kann er sich vorstellen. Mit seiner Currywurst würde er nach Essen gehen. „Wenn ich hier in der Stadt keinen geeigneten Platz finde, dann mache ich meinen Imbiss da auf. Ich wohne in Steele und würde den Neustart wagen.“
Beißwenger ist die Ruhe selbst. Die „Bewegungen“ auf der Marktstraße stimmen ihn positiv. „Ich lasse mich nicht verrückt machen. Es stehen immer mal wieder Lokale leer.“ Bis Ende August will er noch abwarten. „Dann möchte ich Klarheit über die Zukunft der Immobilie. Sonst wird man doch nervös.“
Am allerliebsten würde der Imbissbesitzer vor Ort bleiben. „Es ist alles eingespielt, seit Jahren läuft der Laden gut.“ Das bestätigen auch die vielen hungrigen Kunden, die zur Mittagszeit in einer langen Schlange vor der Verkaufstheke stehen und dann an den Stehtischen „Pommes rot-weiß und ‘ne Currywurst“ verspeisen. Heinrich Beißwenger freut sich, wenn es den Kunden schmeckt. „Ich möchte nichts anderes machen als das hier.“