Oberhausen. .

Ungekürzte Fördermittel verschaffen der Solarenergie auch in Oberhausen neuen Aufwind. So beantragten SPD, CDU, Grüne und FDP, dass die Verwaltung auf der Grundlage eines zu erarbeitenden Solarenergiekatasters eine Liste kommunaler Gebäude erstellt, die für die Gewinnung von Solarenergie geeignet sind. Eine Alternative, die auch für private Hausbesitzer attraktiv sein könnte.

Denn die Preise für Wasser, Strom und Wärme klettern. Um maßgeschneiderte Lösungen zu finden, hat die Stadt gemeinsam mit der Verbraucherzentrale das Energieberatungs-Büro im Technischen Rathaus in Sterkrade eingerichtet.

Wer den Weg dorthin findet, wird gut beraten. Ingenieur Kilian Zens, Energieberater der Verbraucherzentrale, kennt sich aus mit Sonne und Co. Ein Solarkataster, das Nachbarstädte bereits flächendeckend eingeführt haben, könne allerdings nur einen ersten Überblick über die Sonneneinstrahlung geben.

Süd-Süd-West-Ausrichtung

„Eine persönliche Beratung ersetzt das nicht“, betont der Fachmann. Dazu gehöre etwa die Beantwortung von Fragen wie: Trägt das Dach überhaupt eine Solaranlage? Und falls damit Wärme erzeugt werden soll: Passt die Technik mit dem derzeitigen Heizsystem zusammen? Gibt es Baulücken, die später zur Verschattung führen und damit die Nutzkraft erheblich verringern könnten?

„Die Dachneigung sollte bei 30 bis 48 Grad liegen“, klärt Zens auf. Für eine optimale Ausnutzung sei eine Süd-Süd-West-Ausrichtung zu empfehlen. Aber auch die Verschattung, etwa durch angrenzende Gebäude oder hohe Bäume, sei zu kontrollieren. Tipp: „Gucken Sie sich den Sonnenverlauf einen Tag lang gezielt unter diesem Aspekt an.“

Eine thermische Solaranlage bestehe aus Solarkollektoren auf dem Dach, einem gut gedämmten Warmwasserspeicher im Heizungskeller, den Verbindungsrohren und einer Solarstation. „Die Umwälzpumpe in der Solarstation transportiert die Wärme in den Speicher“, erläutert Zens.

Alte Geräte ersetzen

Wer möchte, kann sich auch für eine Variante entscheiden, die zugleich die Heizung unterstützt. Grob gilt: „Gegenüber der reinen Warmwassererwärmung sind solche Anlagen etwa doppelt so groß und teuer - haben aber auch den doppelten Ertrag. Mit 10.000 bis 12.000 Euro schlage diese Komplettlösung zu Buche. Wer möchte, kann dazu eine Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung installieren. „Zehn Quadratmeter Dachfläche kosten zwischen 2500 und 2800 Euro und erwirtschaften rund 900 Kilowattstunden pro Jahr“, führt Zens aus. Bei 4500 bis 5000 Kilowattstunden liege der Durchschnittsverbrauch einer vierköpfigen Familie.

Wer ein passgenaues Konzept für sein Haus benötigt, kann für 60 Euro auch einen Solarberater der Verbraucherzentrale zu Rate ziehen. „Der kommt raus, guckt sich die Gegebenheiten vor Ort an.“

Doch nicht immer muss es gleich die große Investition sein. „Ordentlich sparen lässt sich auch mit einfachen Mitteln“, hat Andreas Groh, der das Energiebüro und die dazugehörige Internetseite betreut, selbst erfahren. „Ich engagierte für 60 Euro einen allgemeinen Energieberater.“ Ergebnis: „Der stellte sofort fest, dass für meine Fernwärmeanlage ein viel zu hoher Grundbetrag berechnet worden ist.“ Der Energieversorger stellte um und Groh sparte 250 Euro Heizkosten im Jahr. Dazu gab’s weitere Tipps: Alte Geräte ersetzen und einfach mal die Stecker ziehen.