Die Energieversorgung Oberhausen AG (EVO) erhöht ihre Strompreise zum 1. April um 0,77 Cent auf 21,62 Cent pro Kilowattstunde. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3500 kWh zahlt pro Jahr ab April rund 20 Euro mehr.

Kostentreiber ist aber nicht das Gewinnstreben der EVO, sondern im aktuellen Fall die staatliche Förderung des Stroms aus regenerativen Energien. Die Umlage für den Öko-Strom ist zum 1. Januar 2010 von 1,141 ct/kWh auf 2,047 ct/kWh gestiegen. „Wir geben diese Kosten nur zu einem Teil weiter und haben sie im ersten Quartal allein geschultert“, sagt Bernd Homberg, Leiter des EVO-Marktmanagementes. „Wir begrüßen grundsätzlich den Ausbau erneuerbarer Energien, eine vollständige Kompensation der staatlichen Belastungen ist aber nicht möglich.“

Teurer wird der Strom ab April auch für Besitzer von Elektro-Wärmespeicheranlagen und Elektro-Wärmepumpenanlagen – und zwar um 0,96 Cent pro Kilowattstunde.

Als Alternative zur Grundversorgung empfiehlt die EVO ihren Kunden die Wahl eines TOB-Tarifs, der individuell auf die Bedürfnisse des Stromabnehmers zugeschnitten wird. Ein Beispiel ist der Tarif TOB-Stromflex, bei dem Strom in der Zeit von 22.30 bis 6.30 Uhr weniger kostet.

Während die Verbraucher also ab April einmal mehr die Belastungen aus dem EEG-Gesetz zu spüren bekommen, kritisieren die Grünen, dass der Bund die Vergütungen für Solarstrom kürzen will. Für viele Handwerker, mittelständische Betriebe und selbst große Solar- und Maschinenbau-unternehmen bedeute dies das Aus ihrer wirtschaftlichen Basis, sagt Sprecher Andreas Blanke. „Tausende von Jobs sind gefährdet.“

Aus Sicht der EVO ist das Vorhaben der Bundesregierung indes nachvollziehbar. „Die Preise für Solaranlagen sind um bis zu 30 Prozent gesunken“, sagt Homberg.