Oberhausen. Ein Angestellter des Vereins “Werbegemeinschaft Oberhausener Kirmessen“ erstattete Selbstanzeige wegen Veruntreuung. Mindestens 17.500 Euro soll er in die eigene Tasche gesteckt haben. Nun geht er jedoch gegen seine fristlose Kündigung vor.

Ein Mitarbeiter der Stadt hat zugegeben, 17.500 Euro veruntreut zu haben. Dabei handelt es sich nicht um städtische Mittel, sondern um das Vermögen des eigenständigen Vereins „Werbegemeinschaft Oberhausener Kirmessen“, dessen Geschäfte er als Angestellter des Bereichs „Gewerbeangelegenheiten“ führte. Der Verein kommt u.a. für die Werbung der Fronleichnamskirmes auf, die alljährlich von der Stadt Oberhausen veranstaltet wird; die Werbegemeinschaft selbst spricht von 28.700 Euro, die fehlen.

Anfang des Jahres war in der Verwaltung aufgefallen, dass der Werbegemeinschaft Gelder fehlten. Auf sein Vergehen angesprochen, zeigte sich der Mitarbeiter selbst an. Die Stadt kündigte ihm fristlos - wogegen er vor dem Arbeitsgericht Oberhausen nun klagte. Der Mitarbeiter berief sich dabei auf eine körperliche Behinderung; in erster Instanz ist die Klage am gestrigen Donnerstag abgelehnt worden.

Große Enttäuschung

Weil das Verfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen ist, will sich die Stadt nicht weiter zu dem Vorfall äußern. „Es besteht eine nachträgliche Fürsorgepflicht“, sagt Frank Motschull, in dessen Dezernat der Mitarbeiter gearbeitet hat. „Dazu gehört, dass darüber zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich diskutiert wird.“

Willy Krenz, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, spricht von einer „großen Enttäuschung“. Er hatte Jahre lang mit dem nun gekündigten Mann zusammengearbeitet. Kommissarisch hat Sina Illmann bereits im Februar die Geschäftsführung des Vereins übernommen; im April wurde sie offiziell gewählt.