Oberhausen. .
Oberhausen hat weder Sandstrände, noch grenzt die Stadt an eine zerklüftete Mittelmeer-Küste. Marinella Grosso dürfte sich beim Streifzug durch Oberhausen trotzdem an ihre sardische Heimat erinnert haben. Schließlich sind sich die ehemaligen Fördergerüste am Olga-Park und am Bergwerk Serbariu bei Carbonia zum Verwechseln ähnlich. Die Industriekultur war aber nur ein Aspekt ihres Besuches: Die Tourismusexpertin war gemeinsam mit ihrer iglesischen Kollegin Giovanna Amorino in der Stadt, um sich vor Ort ein Bild von der deutschen Partnerstadt zu machen, Hintergrund ist die geplante Zusammenarbeit der sardischen Region Sulcis Iglesiente mit der Oberhausener Tourismus und Marketing GmbH (TMO).
Austausch der Auszubildenden
Kooperationsprojekte - etwa während der Ruhr 2010 - habe es mit den Partnerstädten Carbonia und Iglesias immer schon gegeben, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, die Zusammenarbeit im Bereich Tourismus sei aber neu. „Wir möchten die Neugier auf beiden Seiten wecken“, wünscht sich TMO-Geschäftsführer Burkhard Koch. „Wir möchten die Sarden zu einem Städtetrip nach Oberhausen locken und umgekehrt unsere Bürger von einem Urlaub auf Sardinien begeistern.“
Wie man das am besten erreicht, wie man Angebote speziell auf die Wünsche der jeweiligen Bürger zuschneiden kann, haben die Oberhausener Tourismus-Experten mit ihren italienischen Kolleginnen in einem Workshop erarbeitet. Zunächst einmal wolle man in Zukunft näher zusammenrücken und sich austauschen. Dazu gehört etwa die Beteiligung an Stadtfesten in den Partnerstädten oder auch die Organisation von Gruppenfahrten. Einen Austausch der Auszubildenden bei der TMO und ihrer sardischen Kollegen könne sie sich auch gut vorstellen, sagt Marinella Grosso.
Info-Broschüren sollen bald ausliegen
„Wir haben eine gemeinsame Geschichte, die uns verbindet“, so die Italienerin mit Blick auf die Bergbau-Vergangenheit. Beide Regionen hätten aber auch vieles, was der Partner nicht habe und was es deshalb zu entdecken gilt. Sonne und Meer auf der einen Seite, eine Großstadt mitten in der Metropole Ruhr auf der anderen Seite.
Für Interessierte sollen in Zukunft Info-Broschüren über die jeweilige Partnerstadt respektive -region in den Touristenbüros ausliegen. Erste Infos gibt’s auch über Verlinkungen im Internet.