Oberhausen.

Es gibt keine andere vergleichbare Stadt, deren Kultureinrichtungen die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen mehr am Herzen liegt als Oberhausen. Intensive Zusammenarbeit ist ihr Konzept, Vernetzung ihr Prinzip. Die Kultur ist ein Team, das Bildungs-Bundesliga spielt. Äußert sich einer der Teamchefs, fühlen sich alle angesprochen.

Nur so lässt es sich erklären, dass man knapp eine Woche, nachdem Kurzfilmtage-Leiter Lars Hendrik Gass bemerkt hatte, es sei in unserer Stadt schwierig, Schulen zu motivieren, in großer Runde debattierte. Fazit: Selbst wenn sich alle kurz fassen und einige Kultur-Anbieter fehlen, reicht eine Stunde nicht aus, um zu erzählen, was alles auf die Beine gestellt wird. Zum Beispiel begleiten museumspädagogische Projekte alle Ausstellungen in der Ludwig Galerie. „Es ist ein großer Kraftakt, ständig neue Formate zu finden“, so Museumsdirektorin Christine Vogt. Hinzu kämen Wettbewerbe als Anregung und Schüler-Projektwochen. Ganz wichtig: „Das Bildungspaket wird aus den Ausstellungs-Etats bestritten.“

Alles wird mit zusätzlichem Aufwand der Lehrer gemacht

Das gilt auch für die Kinder-und Jugendangebote der Kurzfilmtage, des Theaters, der Musikschule, des Kulturbüros, der Malschule, der Bibliothek. . . sowie für das Engagement der freien Träger. So fasste Kulturdezernent Apostolos Tsalastras zusammen: „Inhaltlich ist das, was wir hier bieten, einmalig.

Gestemmt wird es aus dem Etat der Kultureinrichtungen“ - was die Anbieter vor Herausforderungen stellt, wenn es beispielsweise darum geht, das Projekt „Jeki“, jedem Kind ein Instrument, weiter zu führen wenn die jungen Musiker nicht mehr zur Grundschule gehen. „Es ist schwer, Sonderprojekte dauerhaft zu sichern“, so der Leiter der Kurzfilmtage. Er forderte „Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, Pilotprojekte in die Nachhaltigkeit zu führen.“

Es schadete also keineswegs, wenn die Kultureinrichtungen nicht immer wieder aufs Neue darum bangen müssten, dass Projekte wieder aufgelegt werden können. „Alles wird mit zusätzlichem Aufwand der Lehrer gemacht“, bemerkte Michael von Tettau, Leiter des Bertha- von-Suttner-Gymnasiums.

Schüler der Oberstufe sind schwer zu motivieren

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„Wir werden informiert“, betonte der Schulleiter, dass die Schulen die Angebote der Kultur kennen müssten. „Wir besuchen die Einrichtungen und wir bieten selbst Kultur an“, verriet von Tettau, dass Schule Bildung zweigleisig sieht. „Wenn 300 unserer Schüler ein Instrument spielen, ist das ein toller Erfolg.“ Doch es gebe auch Rückschläge. So sei es zum Beispiel für die Kollegen schwer, Schüler der Oberstufe zu motivieren, abends ins Theater zu gehen, es sei denn, man köderte sie mit dem Versprechen, dass dafür zwei Deutschstunden ausfallen würden. Von Tettau: „Das finde ich nicht in Ordnung.“ Von Tettaus Urteil: „Wir sind auf dem richtigen Weg, der könnte aber noch verbessert werden.“

Das übrigens geschieht. Ein neues Gesamtkonzept ist in Arbeit und wird demnächst vorgelegt, versprach der Kulturdezernent.