Es hatte etwas von einer großen Verteidigungsrede: Vertreter sämtlicher städtischer Kultureinrichtungen hatte Dezernent Apostolos Tsalastras an einen Tisch geholt, auf dass sie noch einmal darlegten, was an kultureller Bildung alles passiert in Oberhausen.
Dabei, so betonte Tsalastras, habe er die Angebote ohnehin seit langem in dieser Bündelung vorstellen wollen, demnächst wird man das dahinterstehende Konzept auch dem Kulturausschuss präsentieren. Dennoch ging es bei dem gestrigen Treffen, dem mit Michael von Tettau, Leiter des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, auch ein Vertreter der gescholtenen Schulen beiwohnte, selbstverständlich erneut um die aktuelle Debatte. Am Ende konnte man meinen: Alles halb so wild.
„Das nehmen wir wahr“
„Das nehmen wir als Schulen alles wahr“, lobte Michael von Tettau, nachdem Kurzfilmtage, Theater, Ludwig Galerie, Malschule, Musikschule, Kulturbüro und Bildungsbüro ihre zahlreichen Angebote aufgelistet hatten. „Man ist sehr rührig und bemüht, auf die Bedürfnisse der einzelnen Schulen einzugehen.“ Wenn Angebot und Austausch also stimmen – wie kann es sein, dass so wenige Oberhausener Deutschkurse den Weg ins Theater finden und dass es den Kurzfilmtagen nicht möglich war, hiesige Oberstufenschüler einzubinden, wie Theater-Intendant Peter Carp und Festivalleiter Lars Henrik Gass zuletzt moniert hatten?
Kurzfilmtage
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Als vorrangiges Problem hat man die nach wie vor schwierige Kommunikation ausgemacht. „Die Schulen sind überlastet, haben zudem mit einem unglaublichen Informationsfluss zu kämpfen“, sagt Kulturdezernent Tsalastras. Viele Informationen zu Kulturangeboten landeten bislang ungefiltert auf den Schreibtischen der Rektoren, wo sie angesichts eben jener Informationsflut schon mal untergehen könnten, sagt auch Schulleiter Michael von Tettau. Richten sollen es nun die sogenannten „Kulturbeauftragten“.
Vertragsverlängerung für Leiter der Kurzfilmtage
Während der – unfreiwillige – Anstoßgeber der ganzen Debatte, Kurzfilmtageleiter Lars Henrik Gass, sich in den vergangenen Tagen seinerseits mitunter heftigen Vorwürfen aus der Politik ausgesetzt sah, verhandelte man hinter den Kulissen übrigens über seine Vertragsverlängerung. Im September läuft Gass’ derzeitiger Auftrag aus, dem Vernehmen nach soll es aber weitergehen.
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