Oberhausen. . Die Galerie im Schloss Oberhausen zeigt Bilder des Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein. Viele seiner Bilder entstanden mit der Siebdruck-Technik. Am 15. April können Erwachsene in der Ludwig-Galerie lernen, wie sie nach seinem Vorbild arbeiten können.

Mit einer so hohen Nachfrage hatten sie nicht gerechnet: Weil sich mehr als doppelt so viele Teilnehmer wie erwartet zu einem Siebdruckkurs für Erwachsene angemeldet haben, hat die Ludwig Galerie am Freitag, 15. April, einen weiteren Termin angesetzt. Anmeldung: ab sofort.

In der Galerie am Schloss Oberhausen sind derzeit Arbeiten des Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein zu sehen, der seine Poster u.a. als Siebdruck fertigte. „Diese Technik ist sehr aufwendig, aber die Sache wert“, sagt Malschullehrer Thomas Bäumen. Was er damit meint? Ein Besuch beim Kurs am Wochenende macht’s deutlich.

Farbe durch ein Sieb auf Papier pressen

Das Sieb ist so fein, dass man seine Löcher gar nicht sieht. Mit dem Finger streicht Dorothea Bonna über das feinmaschige Polyester, das über einen Metallrahmen gespannt ist. Dadurch soll man Farbe auf Papier pressen können? Noch ist die 55-Jährige skeptisch. Die Siebdrucktechnik ist für die Kunstlehrerin der Gesamtschule Weierheide Neuland - deshalb ist die 55-Jährige mit der fast streng wirkenden, schwarz umrandeten Brille in ihrer Arbeitswut aber nicht zu bremsen.

Roy Lichtenstein - Poster

"CRAK!", Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Aspen Winter Jazz, Aspen, Colorado, 1967, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Aspen Winter Jazz, Aspen, Colorado, 1967, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Crying Girl, Leo Castelli Gallery, New York, 1963. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Crying Girl, Leo Castelli Gallery, New York, 1963. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
I Love Liberty, Washington D.C. 1982, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
I Love Liberty, Washington D.C. 1982, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Salzburger Festspiele 1991 – Mozart, Salzburg 1991, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Salzburger Festspiele 1991 – Mozart, Salzburg 1991, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Kompass NY. Malerei in USA 1915-65, Frankfurter Kunstverein 1967, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Kompass NY. Malerei in USA 1915-65, Frankfurter Kunstverein 1967, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Art About Art, Whitney Museum of American Art NY 1978, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Art About Art, Whitney Museum of American Art NY 1978, Roy Lichtenstein. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtensteins
Roy Lichtensteins "Sock Poster", Ferus Gallery, Los Angeles 1963. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Brushstroke, Leo Castelli Gallery, New York, 1965. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Brushstroke, Leo Castelli Gallery, New York, 1965. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Amerikansk Pop-konst, Moderna Museet, Stockholm, 1964. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Amerikansk Pop-konst, Moderna Museet, Stockholm, 1964. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Lichtenstein, Landscapes, Museum of Fine Arts, Boston, 1997. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Lichtenstein, Landscapes, Museum of Fine Arts, Boston, 1997. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Crying Girl, Leo Castelli Gallery, New York, 1963. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Roy Lichtenstein, Crying Girl, Leo Castelli Gallery, New York, 1963. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
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In einer kleinen Gruppe Frauen hat sie sich einen von Lichtensteins Brush-Stroke-Drucken ausgesucht, die auch in der Ausstellung zu sehen sind: Vor einem blau-gepunkteten Hintergrund sind weiße, rote und gelbe Flecken so umrandet, dass sie wie Striche aussehen, die jemand achtlos mit einem dicken Malerpinsel an die Wand geklatscht hat.

Die hellen Farben zuerst

Von einer ausgedruckten Vorlage übertragen die Frauen die einzelnen Farbbereiche auf Klebefolie, mit der sie die Stellen des Siebs abdecken wollen, die auf dem Bild später nicht bedruckt werden. Vier Farben, vier Schablonen, vier Siebe. „Man druckt zuerst die hellsten Farben, zum Schluss sind die schwarzen Umrandungen der einzelnen Flächen dran“, unterbricht Kursleiter Bäumen die Frauen.

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Von DerWesten

Mit Klebeband dichtet er die übrigen Stellen auf dem Sieb ab, durch die keine Farbe kommen soll. „Je weniger Stellen eingefärbt werden, umso weniger muss man hinterher umständlich sauber machen.“ Welche Farben überhaupt genutzt werden, will einer der aufmerksam gewordenen Kursteilnehmer wissen, ein älterer Herr mit Jackett. „Acrylfarben mit bestimmten Zusatzstoffen, damit sie uns nicht direkt auf dem Sieb eintrocknen“, erklärt Bäumen.

Warum das so wichtig ist, zeigt er sofort an einem Beispiel: Direkt aus der Tube drückt Thomas Bäumen eine Wurst roter Farbe auf das Sieb, streicht sie leicht mit einem gummierten Holztisch über das Sieb - ehe er sie mit festem Druck durch das feile Polyester drückt. „Rakeln nennt man das“, so Bäumen zum Kurs, eh er seinen ersten roten Druck hoch hält.

Das gibt Anreiz: Sogleich ist die Gruppe wieder bei der Arbeit.