Oberhausen. . Viele Menschen in Oberhausen sind herzkrank. Doch was ist zu tun, wenn einer von ihnen einen Herzstillstand erleidet? Mit Hilfe der Initiative „Tu Was!“ soll Patienten und deren Angehörigen das Wissen zur Rettung von Herz und Hirn vermittelt werden.
Stellen Sie sich vor, Ihr Partner erleidet einen Herzstillstand. Wissen Sie, was zu tun ist, um ihn zu retten? Mit Hilfe der Initiative „Tu Was!“ soll in Oberhausen genau dieses Wissen zur Rettung von Herz und Hirn vermittelt werden.
Zum Start der gemeinsamen Initiative der Helios St.-Elisabeth-Klinik, der AOK, der Ärztekammer Nordrhein und des ambulanten Hospizes wird am kommenden Mittwoch, 30. März, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Es gibt Vorträge zum Thema. Die Feuerwehr erklärt, wie man eine Rettungskette einleitet, also in welcher Reihenfolge man wiederbelebt, den Notruf wählt und mehr. Außerdem werden Wiederbelebungsmaßnahmen praktisch geübt. Von 15 bis 18 Uhr sind alle, die im Falle eines Falles vorbereitet sein wollen, in die Cafeteria und das Foyer der Helios St.-Elisabeth-Klinik, Josefstraße 3, eingeladen.
Viele Menschen in Oberhausen sind Herzkrank
Warum Herz und Hirn zu retten sind, erklärt Dr. Roland Issel, leitender Intensivmediziner der St.-Elisabeth-Klinik: „Auch eine erfolgreiche Reanimation endet in einer Tragödie, wenn Angehörige nicht über die Möglichkeiten verfügen, mit der Wiederbelebung zu beginnen.“ Die Rettungskräfte und der Notarzt kämen nach fünf bis sechs Minuten. Issel: „In dieser Zeit hat der Sauerstoffmangel oft schon zu irreparablen Schäden am Gehirn geführt.“ Der Arzt plädiert dafür, bei allen herzkranken Patienten ein Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig die Ausbildung der nächsten Angehörigen ist. Issel erklärt auch, warum „Tu Was!“ gegründet wurde: „Als 2010 immer mehr Patienten mit Hirnschäden auf die Intensivstation kamen, sahen wir die einzige Möglichkeit, dem zu begegnen, in der Initiative.“
In der Tat sind Menschen mit Herzerkrankungen besonders gefährdet, einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden. Und herzkrank sind in Oberhausen viele Menschen. „Allein bei der AOK sind momentan 1520 Patienten in ein entsprechendes Disease-Management-Programm eingeschrieben“, sagt Hans-Werner Stratmann, Regionaldirektor der AOK Oberhausen. Und diese Zahl bezieht sich lediglich auf die Kranken, die bei der AOK erfasst sind.