Neue Wege geht die Helios St. Elisabeth Klinik in Styrum bei der Behandlung herzkranker Patienten. Ein Kooperationsvertrag mit dem Helios Klinikum Krefeld sorgt dafür, dass das Oberhausener Haus von der modernen Hochleistungsmedizin der dortigen Kardiologie profitieren kann.
So werden herz- oder kreislaufkranke Patienten – sofern sie nicht selbst fahren können – von Oberhausen aus im hauseigenen Shuttle nach Krefeld gebracht und im dortigen Herzkatheterlabor untersucht. Eine Hightech-Einrichtung, die es im Umkreis nicht all zu oft gibt. Am gleichen Tag sind die Kranken dann wieder in ihrer vertrauten Umgebung, müssen nicht die Klinik wechseln. Eine Erleichterung auch für die Angehörigen.
Aber auch die private Helios-Kette profitiert davon, dass die Patienten die hochkomplizierte Untersuchung nicht bei einem anderen Träger machen lassen, sondern unter dem Dach des Konzerns, zu dem inzwischen 62 eigene Kliniken gehören. Schließlich will man durch die gemeinsame Behandlung kardiologisch Erkrankter, die eine Herzkatheter-Untersuchung oder eine Herz-CT-Diagnostik benötigen, die millionenschwere Investition maximal auslasten. Im letzten Jahr erwirtschaftete die zu Fresenius gehörende Gruppe mit 32 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,1 Mrd Euro.
Im Bundesdurchschnitt enden 9,5 % aller Herzinfarkte tödlich. Von den Patienten, die mit dieser Erkrankung im Krefelder Helios Klinikum eingeliefert werden, sterben deutlich weniger, nämlich 5,8 %. Nicht ohne Stolz kolportieren die Verantwortlichen des Hauses diesen Erfolg und appellieren zugleich an die Konkurrenten auf dem hart umkämpften Gesundheitsmarkt, doch ihre Zahlen zu nennen. Für Prof. Dr. Heinrich Klues, Chefarzt der Medizinischen Klinik I in Krefeld, ist außerdem die Abfolge aller Schritte vom Wählen des Feuerwehrnotrufs 112 bis zur Erstuntersuchung im Krankenhaus von entscheidender Bedeutung. „Die Herzinfarktversorgung lebt von der Koordination. Und das wollen wir perfekt machen”.
Langfristig ist in dem Styrumer Haus die Errichtung eines Herzkatheterlabors für die Untersuchung der Herzkranzgefäße geplant, das dann gemeinsam mit Helios Klinikum Krefeld und niedergelassenen Ärzten betrieben werden soll.